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Wie man seinen Stil findet (auch für Männer)

15.03.2013

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„Die Außenseite eines Menschen ist das Titelblatt des Innern.“ (persisches Sprichwort)

Kurzfassung für die Opfer von Optimierung, Flexibilisierung und Ökonomisierung: Seinen Stil findet man durch Persönlichkeit, Experiment & Geduld.

Wer seinen individuellen Stil gefunden hat, wirkt nicht nur authentischer, weil er sich wohler fühlt, sondern gibt mit seiner Art, sich zu kleiden auch etwas über sich preis – wenn auch unbewusst: streng, unkonventionell, konservativ, verspielt etc. Was bedeutet Stil und wie kann man ihn finden? Die gute Nachricht: Gemäß der Beuys’schen Maxime ist jeder ein Modeschöpfer; die schlechte: Mode ist schön, macht aber auch viel Arbeit (frei nach Karl Valentin). Dem Trial-and-Error-Prinzip folgend führt der Weg zum eigenen Stil leider über einige modische Fauxpas. Wer Glück hat und qua Geburt mit einem Gespür für Ästhetik gesegnet wurde oder Kind einer modebewussten Mutter mit Vogue-Abonnement ist, hat seine Modesünden schon vor dem 20. Lebensjahr hinter sich gebracht. Für die Mehrheit leider gilt: GEDULD. Eine authentische und damit stilvolle Garderobe muss wachsen. Je nach Budget kann das schon einmal ein Jahrzehnt dauern. Das Fashion Weekly „Grazia“ hat im Sommer 2012 von einer Studie britischer Forscher berichtet, die besagt, dass Frauen mit durchschnittlich 35 Jahren ihren Stil finden.

I. DIE DREI GRUNDPFEILER GUTEN STILS

Der in Sachen Stil stets überzeugende amerikanische HipHop-Produzent Pharrell Williams hat einmal in einem Interview zu Protokoll gegeben, dass man sich nur drei Fragen zu stellen brauche: Wer man sei, wie man sich fühle und wohin man gehe.

1. Die Persönlichkeit als Grundpfeiler für einen guten Stil

Guter Stil ist nichts anderes als Authentizität. Wer weiß, wer und wie er ist, ist auch in der Lage, sich seiner Persönlichkeit entsprechend zu kleiden. Zum entspannten Laisser-faire-Typ passen eher lässig sitzende Jeans oder Leinenhosen, lockere Hemden & Blusen, legere Pullover und Shirts. Schwarz, weiß, blau und grau sind oft Grundfarben dieses Typs. Wer extrovertiert und lebendig ist, wird sich eher farbenfroh, mit auffälligen Schnitten und trendstark zeigen. Detailverliebte Menschen tragen gern Rüschen, Biesen und aufwendige Applikationen oder setzen auf schlichte Kleidung mit extravaganten Accessoires. Sinnliche, lebenslustige Frauen mögen aufregende Kleider und feminine Röcke. Mit Kleidung lässt sich die Persönlichkeit unterstreichen. Authentisch gekleidete Menschen entsprechenden dem Motto: Sage mir, was Du trägst und ich sage Dir, wer Du bist.

2. Die Befindlichkeit als Basis für guten Stil

Jeder Tag ist anders und so wird eine stilbewusste Person auch jeden Tag anders aussehen, auch wenn beim zweiten Blick meistens die Details entscheiden. Übersprudelnde Laune kann sich je nach Typ in üppigen Farben und extravaganten Designs ausdrücken oder aber auch in klassischem Minimalismus. Wer sich gerade nicht so wohl in seiner Haut fühlt, kann seine Laune mit einem Lieblingsstück heben oder sich hinter schwarz verstecken. Von wesentlicher Bedeutung ist nur eines: Mann & Frau sollten niemals (niemals!) in einer Kleidung das Haus verlassen, in der er/sie sich nicht wohl fühlt.

3. Sich Anlässen entsprechend kleiden

Over- oder underdressed zu sein, ist für viele – zu Recht – ein Alptraum. Die Kleidung sollte immer dem Anlass entsprechen. Wer sich nicht sicher ist, erkundigt sich bei anderen oder im Internet. Wenn nichts zu erfahren ist, kann Mann mit einem Anzug plus Hemd oder Frau mit einem schlichten Etuikleid nicht viel falsch machen. Eine Krawatte wertet das Outfit des Herren auf, eine auffällige Weste oder ein schöner Strickpullunder verleiht ihm einen Casual Chic. Gleiches gilt für die Dame. Ein hinreißendes Collier und ein schicker Blazer bereiten einem schlichten Kleid einen Aufsehen erregenden Auftritt. Eine Strick-, Leder- oder Jeansjacke gibt ihm einen lässigen Touch.

II. PFADE AUF DEM WEG ZUM GUTEN STIL

1. Die Basisgarderobe

Entwicklungen bedürfen eines Fundaments. Die Basisgarderobe sollte in Farbe und Schnitt so minimalistisch wie möglich gehalten sein. Ein gepflegter Purismus steht wirklich jedem. Zur Basisgarderobe der Frau gehören: ein elegantes Kleid, ein feminines Kleid, eine gut sitzende Jeans, ein schlichtes Shirt, ein schickes Shirt, eine elegante Bluse, ein Hosenanzug oder ein Kostüm, eine Wohlfühl-Strickjacke, ein hochwertiger Pullover sowie ein halblanger, unifarbener Mantel. Dazu mindestens vier paar Schuhe: Sandalen oder Ballerinas, Pumps, feste Halbschuhe und Stiefel. Für Männer geht es etwas spartanischer: Jeans, Shirt, Hemd, Pullover, Anzug, Mantel, ein paar gute Schuhe. Das wichtigste bei der Auswahl der Basics sind Qualität und Passform. Die Investition in hochwertige Materialien lohnt sich. Schnäppchenpreise sind nur was für Modetrends und Vintagestücke. Zur Basisausstattung gehört auch ein Ganzkörperspiegel, im besten Fall mit seitlich ausklappbaren Flügeln für eine Rundum-Ansicht.

Ein bequemer und einfacher Weg ist, ein einziges Label für die alltägliche Kleidung zu suchen, das in Sachen Qualität, Passform und Optik überzeugt. Je nach Budget eignen sich für die Suche große Kaufhäuser, die die gängigsten Marken führen. Die Grundvoraussetzungen für eine Garderobe mit hohem Tragekomfort (und das ist das allerwichtigste), sind: der richtige Schnitt, die passenden Farben und die idealen Materialien.

(a) Der richtige Schnitt

Jedes Kleidungsstück steht und fällt in seinem Ausdruck mit dem Schnitt. Nur kleine Unstimmigkeiten in Sachen Länge oder Weite oder unvorteilhafte Teilungsnähte können ein noch so schönes Stück ruinieren. Es ist ganz besonders darauf zu achten, dass das Kleidungsstück ausgefüllt wird ohne es zu sprengen. Deshalb ist es von wesentlichem Vorteil, wenn eine Marke gefunden wird, die den Maßen der eigenen Figur entspricht. Personen, die über besonders lange Gliedmaßen verfügen oder ungewöhnliche Proportionen haben, ist ein guter Schneider zu empfehlen. Der ideale Schnitt sollte zur Figur passen: Schlanke Personen vertragen klarere Linien mehr als fülligere Menschen, die eher mit weichen Linien spielen sollten. Details wie Rüschen und Volants sind ebenso eher „Dickmacher“ und sollten sparsam eingesetzt werden. Für Frauen ist der richtige Schnitt vor allem im Brustbereich und in der Taille von wesentlicher Bedeutung. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass Brustabnäher weder abschnüren noch zu locker sitzen. Für diejenigen, die in der Lage sind, ihr Gewicht kontinuierlich zu halten, lohnen sich maßgeschneiderte Kleider, Kostüme und Anzüge.

(b) Die passenden Farben

Warum können manche Menschen pink tragen, andere wiederum nicht? Dies richtet sich in erster Linie nach dem Haut- und Haartyp. Wer sich nicht sicher ist, kann im Internet oder bei einer Farbberatung herausfinden, ob sie/er ein Frühlings-, Sommer-, Herbst oder Wintertyp ist. Die gute Nachricht: Niemand muss auf seine Lieblingsfarbe verzichten, denn schon leichte Nuancen machen jede Farbe prinzipiell für jeden Typ tragbar, wie die Beispiele für die beliebtesten Farben rot und blau zeigen.

Rot zeigt sich etwa in Abstufungen wie Feuer, Tomate, Wein, Himbeere, Koralle oder Purpur. Während blonden oder hellen Typen eher kräftiges feuer- und tomatenrot steht, sind Brünette besser mit wein- oder himbeerrot beraten. Eine Farbe wie Koralle passt sich dunklen Typen ebenso gut an wie hellen. Aber auch hier sind feine Nuancen, die eher ins orange (warm) oder pink (kalt) changieren, entscheidend. Die auffällige Farbe rosa ist leider nur für schlanke Frauen geeignet. Auch bei der Lieblingsfarbe der Deutschen, blau, führen unterschiedliche Schattierungen und Abstufungen zu verschiedenen Ergebnissen. Die Palette reicht unter vielen anderen von kornblumen- oder himmelblau über türkis, meeresblau oder Lapislazuli bis hin zur Schwarzalternative nachtblau. Ein zarter Teint und helles Haar vertragen sich mit kornblumenblau und Lapislazuli besonders gut. Himmelblau dagegen wirkt vor allem an dunkelhaarigen Frauen, ebenso wie türkis. Meeresblau ist wie Koralle eine Farbe, die fast jedem Typ gut steht. Dies gilt auch für nachtblau. Bei grün heißt es ebenfalls: Etwas dunklere Nuancen wie Smaragd oder Tanne sind bei hellen Haaren und Haut besonders geeignet. Die zarteren Töne wie Kiwi oder lindgrün stehen dunklen Frauen besser. Das Resümee: Blonde und hellhäutige Frauen ziehen besser starke Farben an. Dunkelhaarigen Frauen mit dunklerem Teint stehen helle Töne besser.

(c) Die idealen Materialien

Materialien sind wiederum sehr stark vom Charakter einer Person abhängig. Zarte, sensible oder romantisch veranlagte Menschen bevorzugen häufig feine Stoffe wie Seide, Viskose, Tüll und Spitze. Praktisch denkende oder sportliche Personen favorisieren Denim, Leinen und Funktionsmaterialien wie Nylon oder auch Wolle. Und unangepasste, subversiv denkende Persönlichkeiten haben zum Beispiel eine Affinität zu Leder und anderen derben Stoffen. Beim Bummeln durch Geschäfte lässt sich durch den Fühltest sehr schnell herausfinden, welche Materialien am angenehmsten sind. Die Zusammensetzungen der Materialien sind auf den Waschzetteln verzeichnet. Es lohnt sich, herauszufinden, welche Stoffe am komfortabelsten auf der Haut liegen und das beste Tragegefühl geben. Prinzipiell gilt auch, dass Naturmaterialien einen höheren Tragekomfort bieten und man aus Qualitätsgründen meistens auch länger Freude daran hat. Wer billig einkauft, kauft häufig Chemiebomben, die zu Hautirritationen führen können oder Mann/Frau vor allem im Sommer schnell ins Schwitzen bringen, weil sie nicht atmungsaktiv sind.

2. Experimente wagen

Internetshopping hat seine Vorteile. Man kann zu jeder Tages- und Nachtzeit einkaufen und bekommt die Beute direkt nach Hause geschickt. Auch die inzwischen bei vielen Online-Anbietern gut ausgeklügelten Vergleichs- und Verfeinerungsfunktionen sind ein Segen. Der Nachteil: Nicht passende Teile zurückzuschicken, ist ebenso nervig wie die Erfahrung, dass das Kleidungsstück auf dem Bildschirm irgendwie ansprechender gewirkt hat. Internetshopping ist nur etwas für Fortgeschrittene oder solche, die genug Zeit und Muße haben, nicht passende Stücke wieder in Retour zu geben. Von der daher gilt: Nichts geht über einen ausgedehnten Shoppingtrip, bei dem man nach Lust und Laune auch mal Dinge probiert, die auf den ersten Blick nicht überzeugen. Es wird die eine oder andere Überraschung geben. An verregneten Sonntagnachmittagen bietet sich auch an, den kompletten Kleiderschrank zu durchkämmen und verschiedene Teile miteinander zu kombinieren. Für Feedback sorgt eine Freundin oder eine Digitalkamera. Wer sich nicht traut, in der Heimatstadt (oder sogar dem Heimatdorf) mit neuen Kreationen auf die Straße zu gehen, sollte Ausflüge in andere Städte nutzen, um mal etwas Neues auszuprobieren. Städte wie Berlin oder Köln eignen sich hervorragend für Style-Experimente – weil man dort garantiert nicht auffällt, egal wie sehr es daneben gegangen ist. Auch Kinder sind eine gute Hilfe. Das Nachbarskind oder eine Nichte wird begeistert sein, Modenschau spielen zu dürfen. Kinder haben oft ein ganz natürliches Gespür für gewagte Kombinationen. Für sie ist Mode ein Spiel.

3. Imitation ist erlaubt

Wer auf der Straße, im Fernsehen, Internet oder in einer Zeitschrift ein Outfit sieht, das begeistert: Imitieren ist erlaubt. Kate Moss, Stilikone des 21. Jahrhundert, äußerte einmal, dass sie es als Kompliment begreife, dass Millionen von jungen Frauen ihren Stil kopieren. Die kopierwürdigsten Frauen des 21. Jahrhunderts sind beispielsweise Sienna Miller, Alexa Chung, Gwen Stefani, Lady Gaga, Madonna, Olivia Palermo oder Dita von Teese. Besonders gut gekleidete Männer sind neben dem schon erwähnten Pharrell Williams beispielsweise Johnny Depp, David Bowie, Marc Ronson, Sean Connery, Brad Pitt, Jude Law oder aber die großen zeitgenössischen Designer Marc Jacobs und Tom Ford. Wem der Look eines Stars oder Sternchen auf- und gefällt, kann die Möglichkeiten des Internets nutzen und sich mit Hilfe von Fotos Inspiration suchen. Dank Second-Hand und Internetauktionsportalen lassen sich die kostspieligen Outfits der VIPs oft auch mit kleinem Budget umsetzen.

4. Auf Qualität setzen

Bei zeitlosen Schuhen & Stiefeln, Abendkleidern, Anzügen oder Mänteln lohnt es sich, auf Qualität zu setzen. Dies sorgt für Freude über viele Jahre hinweg. Auch Basics wie klassische Hosen, Röcke oder Pullover sollten etwas mehr Wert sein als ein paar Euro. Prinzipiell gilt: Für eine kleine, aber feine Garderobe zahlt es sich immer aus, mehr zu investieren. Wer die Abwechslung unbedingt braucht, gern mit der Mode geht und eine Vorliebe für ausgefallene Extravaganzen hat, kommt dank High Street Labels oder Second-Hand auch mit einem geringen Budget aus. Hin und wieder findet man Stücke, die preiswert sind, aber nicht danach aussehen. Wer nach wenigen Tagen festgestellt, dass ein Kleidungsstück besonders gut gefällt, kauft es mehrfach und bewahrt es auf.

5. Die Figur

Nicht jede Frau ist mit Size Zero gesegnet, wobei sich auch darüber streiten lässt, ob das ein Segen ist. Klar ist trotzdem: Viele Kleidungsstücke sehen an dünnen Frauen besser aus als an weniger schlanken. Allerdings sehen viele Frauen etwas fülliger auch besser aus als in XS (was die meisten Männer bestätigen werden). Wichtig ist, dass Mann & Frau sich wohl fühlen. Die einen tun dies in Größe 36, bei manchen liegt die Grenze vielleicht bei XL. Sicher ist: Wer keine Topmodelmaße hat, muss auf einen guten Stil nicht verzichten. Ganz im Gegenteil. Mit Kleidung lassen sich Problemzonen geschickt kaschieren. Kurze Hälse werden mit V-Ausschnitten gestreckt. Weich fließende, großzügig geschnitten Blusen kaschieren Rundungen. Kleidung, die zu klein ist, macht optisch fülliger als solche, die eine Nummer zu groß ist. Schöne Beine präsentiert man, weniger schöne zeigt man eben nicht oder steckt sie in blickdichte Strumpfhosen oder Maxiröcke. Generell gilt: Was toll aussieht, zeigen; was nicht so attraktiv ist, dezent verbergen. Jedes Kleidungsstück bietet Möglichkeiten zum Kaschieren. Diese Tatsache sollte man sich so oft wie möglich zu eigen machen.

6. Accessoires

Im Französischen bedeutet das Wort Accessoire zusätzlich oder auch nebensächlich. Von einer Belanglosigkeit kann gar nicht die Rede sein. Das Detail macht den Style. Taschen & Tücher, Hüte & Handschuhe, Bindegürtel & Brillen sowie Schmuck geben einem gelungenen Outfit einerseits den letzten Schliff. Andererseits lässt sich mit Accessoires als Zusatz für einen sehr minimalistischen Look (z.B. in schwarz oder grau) Stück für Stück der eigene Stil finden. Eine Affinität zu bestimmten Farben, Materialien oder Formen, vor allem hinsichtlich Schmuck, Gürteln und Taschen lässt Rückschlüsse auf die generellen Vorlieben zu. Wer gern opulente Colliers mit bunten Strasssteinen mag, ist tendenziell ein extravaganter Typ. Frauen, die schlichten Silber- oder Goldschmuck bevorzugen, können als elegant bezeichnet werden. Und solche, die mehrlagige Kettenmixe und üppigen Ohr- oder Armschmuck mögen, finden sich vielleicht am ehesten im Hippie- und Boho-Look wieder. Und natürlich gilt auch hier: Weniger ist mehr. Schmuck an Hals, Armen und Ohren, dazu ein auffälliger Gürtel und vielleicht noch ein Hut wirken schnell überladen; es sei denn man heißt Iris Apfel und hat die Opulenz zum Markenzeichen gemacht.

7. Intuition

Wie in fast allen Lebenslagen ist die erste Wahl immer die richtige. Welche Frau kennt das nicht? Da steht man stundenlang vor dem Schrank, probiert ein Dutzend Outfits aus und am Ende entscheidet man sich für das erste. Auch beim Einkaufen spielt die Intuition eine wichtige Rolle. Wer lange überlegt, ob er ein Kleidungsstück kaufen soll oder nicht, sollte es definitiv lassen. Unser Bauch kennt unseren Geschmack am besten. Wenn man das Outfit einer anderen Person als attraktiv oder geschmacklos beurteilt, dann tut man dies auch meist in Bruchteilen von Sekunden. Vor allem in Großstädten lohnt es sich, bei einem Termin in einem anderen Bezirk mindestens dreißig Minuten mehr einzuplanen und durch in der Nähe liegende Shops zu bummeln. Die tollsten Teile findet man eher zufällig. Gezieltes Einkaufen bereitet meist nur Frust.

8. Bildung

Mode ist eine ästhetische Kategorie. Der französische Soziologe Pierre Bourdieu ist mit seiner Theorie verschiedener Kapitalsorten (ökonomisch, sozial und kulturell), die auf die Schichtzugehörigkeit verweisen, berühmt geworden und sagt: Guter Geschmack ist eine Sache der Bildung. Wer sich also kulturell bildet, sich für Kunst, Literatur oder Theater interessiert, profitiert davon auch für sein Stilbewusstsein. Vor allem die vornehmlich visuellen Bereiche wie Bildende Kunst oder Fotographie verbessern die ästhetische Wahrnehmung und inspirieren mit der Darstellung von Farben und Mustern. Nicht umsonst arbeiten immer mehr Künstler mit Designern zusammen: Takashi Murakami trifft auf Louis Vuitton. David Lynch kooperiert mit Dior.

9. Natürlichkeit

Guter Stil ist Authentizität. Und Authentizität ist Natürlichkeit. Gefärbtes Haar sollte sich vom ursprünglichen Ton nicht allzu sehr entfernen. Eine zu stark vom Original abweichende Nuance wirkt immer künstlich, es sei denn, ein Starfrisör hat hier gezaubert. Auch extrem gebräunte Haut bei ansonsten hellem Typ ist wenig überzeugend. Mehr als fünfzehn Minuten für Haare & Schminke jeden Morgen geben einen Hinweis darauf, dass der Typ zu stark verändert wird. Ein aufwändiges Make-up für einen entsprechenden Anlass ist viel wirkungsvoller als sich jeden Morgen perfekt herzurichten. Wer ständig perfekt geschminkt ist und darauf achten muss, dass nichts verläuft, verliert auch an individueller Gesichtsmimik, Natürlichkeit und somit auch an Charme. Männer bevorzugen in der Realität natürliche Frauen. Jeder, der sich zwanghaft schminkt oder kleidet, versteckt etwas und wirkt niemals authentisch.

10. No-Go’s (Ausnahmen bestätigen die Regel)

TRENDZWANG: Einen Trend sollte man Trend sein lassen, wenn er nicht spontan begeistert. Selbst welche zu kreieren, ist viel spannender.

JUGENDZWANG: Altersgemäße Kleidung ist ein Muss. Wer das 35. Lebensjahr überschritten hat und nicht um Jahre jünger aussieht und zugleich perfekt in Form ist, sollte die Finger von knallengen oder bauchfreien Tops, zerrissenen Jeans, Nieten, Leggings, Mikroröcken, Overkneestiefeln und ähnlichem nur der Jugend vorbehaltenen Kleidungsstücken lassen.

FLEISCHBESCHAU: Weniger Haut ist mehr Fantasie. Transparente Stoffe sind anregender als ein Riesendekolleté.

PRESSWURST: Sich der Figur entsprechend zu kleiden, fördert einen stilvollen Auftritt ebenfalls. Dicke, kurze Beine gehören nicht zu Minis, kompakte Oberkörper müssen nicht mit Rollkragenpullovern verpackt werden. Wer keine 36 trägt, sollte auch keine 36 tragen.

STRINGENZ: Ein einzelnes Stück kann ein ganzes Outfit ruinieren: Zu einem Abendkleid gehören feines Schuhwerk wie Pumps oder Sandaletten und keine Sneakers oder Halbschuhe. Ein eleganter Auftritt sollte auch mit einer schicken Tasche gekrönt werden und nicht mit einem Rucksack. Die schlimmsten Fehler werden mit Schuhen, Taschen und Jacken begangen.

OPTISCHE FOLTER: Wilde Mustermixe sind nur was für Fortgeschrittene. Generell gilt: Ein auffälliges Teil ist genug. Opulenter Statement-Schmuck krönt minimalistische Outfits und keine extravaganten Boho-Experimente.

III. STIL GEFUNDEN? SO GEHT’S WEITER!

1. Persönliche Must-Haves definieren

Wer seine Vorlieben für Farben, Schnitte, Muster und Stoffe kennen gelernt hat, kann anfangen, seine persönlichen Must-Haves zu definieren. Vielleicht ein knielanger, lindgrüner Ledermantel mit 70er-Kragen und Bindegürtel? Oder ein schwarzes Kleid im 50er-Stil mit Wasserfallausschnitt und weitem Tellerrock? Wenn an verschiedenen Kleidungsstücken einzelne Elemente schätzen gelernt und neu kombiniert werden, erhält man seine persönlichen Must-Haves. So wird man zum eigenen Designer. Wer Geld und/oder Kontakte hat, kann sich auf die Suche nach jemandem machen, der diese Traumvorstellungen schneidertechnisch umsetzt. Ansonsten hilft meistens auch geduldiges Suchen: auf Flohmärkten und Second-Hand-Shops in Großstädten, im Internet oder in den Kleiderschränken von Mama, Oma & Co. Zu große oder ungünstig sitzende Kleidungsstücke können beim Schneider nachträglich angepasst werden. Manche Stoffe lassen sich auch problemlos färben.

2. Fundorte

Wer gelernt hat, was ihm steht, kann sich nun getrost zurück lehnen und in Ruhe eine ideale Garderobe zusammenstellen. Neben Flohmärkten, Vintage-Läden und noch unbekannten Designerlabels in Großstädten und im Ausland ist das Internet der größte Segen für die Fashionista. Neben dem unendlichen Angebot bieten ausgefeilte Verfeinerungsoptionen inzwischen die Möglichkeit, das perfekte Stück zu finden. Damit das Budget nicht allzu sehr gesprengt wird, sollte man sich vor allem bei Auktionen immer ein Limit setzen und es niemals überschreiten. Und noch etwas: Wer mit dem Ziel los geht, etwas kaufen zu müssen, wird in den allerseltensten Fällen fündig werden und eher zu Fehlkäufen neigen. Und: Wenn der Preis für ein Haben-wollen das Budget übersteigt, immer (!) noch einmal drüber schlafen. Selbst wenn das gute Stück am nächsten Tag im Laden nicht mehr verfügbar ist, ist in Zeiten von Internet und Globalisierung die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, es woanders noch zu bekommen. Das ideale Kleidungsstück findet irgendwann immer zu einem selbst. Auch Kleidertauschparties sind immer für Überraschungen gut. Man lädt einige Freunde und Bekannte (im besten Fall mit einer ähnlichen Figur) zu sich nach Hause ein. Jeder muss eine vorab definierte Menge an noch tragbaren Kleidungsstücken mitbringen, die er entbehren kann. Die gesammelten Stücke werden dann kategorisiert (nach Farben oder Funktion) und jeder darf alles anprobieren. Wem ein Stück gefällt, der darf es mitnehmen. Wenn es ein oder mehrere Anwärter auf ein Teil gibt, darf die Gruppe entscheiden, wem es am besten steht und wer es mitnehmen darf.

3. Trends setzen: „Ich bin nie mit der Mode gegangen. Ich habe sie gemacht!“ (Pierre Cardin, frz. Modeschöpfer)

Wer sich mit Mode und ihrer Geschichte intensiv auseinander setzt, regelmäßig Blogs und Zeitschriften liest, sich im Internet die neuesten Laufstegtrends anschaut und mit offenen Augen durch Kreuzberg oder das Schanzenviertel geht, wird schnell ein Gespür für neue modische Strömungen bekommen, zumal bestimmte Trends in schöner Unregelmäßigkeit von etwa einer Generation immer wieder kommen (knallige Farben, Schlaghosen, Plateauschuhe usw.). Vor allem auch im Experiment ergeben sich immer wieder neue überraschende Kombinationen, die schnell Anhänger finden können. Wer der Mode komplett verfallen ist, kann mit einem Blog andere an eigenen Ideen teilhaben lassen oder sich durch Kommentarfunktionen inspirieren lassen.

MODE IST KUNST!

PS1. Wer das nötige Selbstbewusstsein hat, darf alles tragen.

PS2. Dieser Text ist nicht normativ gedacht, er dient bestenfalls zur Inspiration.

How to Have Your Own Style (for Men also)

„The outside of a person is the title page of his inside.” (Persian saying)

Outline for victims of optimisation, flexibilisation and economisation: You will find your style by personality, experiment & patience.

A person who has found their individual style doesn’t only appear more genuine because they feel well but also reveal something about their self by the way they dress (albeit unconsciously): severe, bohemian, conservative, etc. What does style mean and how can you find it? The good news is: According to the German performance artist Joseph Beuys everyone is a couturier. The bad one is: Fashion is beautiful but causes much work (loosely based on a quote by Bavarian comedian Karl Valentin). Following the principle of trial and error the way to an idiosyncratic style unfortunately leads over some fashion faux pas being made. The lucky ones who are blessed with a natural aesthetical sense by birth, or who are the children of a fashion-conscious mother subscribing to Vogue committed their fashion sins already before the age of twenty. For the majority regrettably only one rule applies: PATIENCE. Genuine and thus fashionable cloth needs to grow slowly. Depending on the budget this sometimes can last a decade. In summer 2012 the Fashion Weekly “Grazia” reported on a study of British researchers who found out that women on average find their own style with thirty-five years.

I. THE THREE KEYSTONES OF GOOD STYLE

The American singer-songwriter, rapper, record producer, musician and fashion designer Pharrell Williams (by the way always convincing with his style) once stated in an interview that you only need to face three questions: Who I am? How do I feel? Where do I go?

1. Personality as a Keystone for a Good Style

A good style is nothing else but authenticity. Knowing who and the way you are is the best basis to dress in a way that matches your personality. Casually fitting jeans or linen trousers, loose shirts or blouses and casual pullover suit the easy-going Laissez-faire type. Often black, white, blue and grey are the primary colours of this person. Anyone with an extraverted and alive personality will dress colourfully, with eye-catching cuts and fashion-forwardly. People loving details wear flouncy materials with piping and elaborate appliqués, or they choose simple cloth with extravagant accessories. Fun-loving sensualists like exciting dresses and feminine skirts. Cloth emphasises personality. People who express their personality in style adhere to the motto: Tell me what you wear and I tell you who you are.

2. Mental State as a Keystone for a Good Style

Every day is different and so a style-conscious person will look differently every day even if it is details which make the difference on closer inspection. According to the type, an effervescent mood can be expressed by luxuriant colours, by an extravagant design, or by classic minimalism. The one not feeling comfortable with themselves can lift their mood by the favourite piece or hide behind black. There is only one thing of essential importance: Men and women should never (never!) leave the house wearing something they are not comfortable with.

3. To Dress According to the Occasion

Being over- or under-dressed is a nightmare for many people – and rightly so. Clothes need to suit the occasion. Anyone who is unsure can ask others or the internet. If this doesn’t help you can’t do anything wrong with a suit or a simple sheath dress, respectively. A tie enhances the men’s outfit, an eye-catching vest or a nice slipover can make for a casual style. The same applies for the lady. An adorable collier and an elegant blazer add a sensational appearance to a simple dress. A jacket of cord, leather or jeans gives a casual touch.

II. PATHS ON THE WAY TO A GOOD STYLE

1. The Basic Pieces

Development always bases on a fundament. The basic clothing should be kept as minimalistic as possible regarding colour and cut. Well-groomed purism really fits anyone. The basic clothing of a woman includes: an elegant dress, a feminine dress, a well-fitting pair of jeans, a simple shirt, a posh shirt, an elegant blouse, a suit with pants or skirt, a cosy cardigan, a first-class pullover as well as a mid-calf length (trench) coat. The collection additionally requires at least four pairs of shoes: sandals or ballet flats, pumps, solid shoes and boots. For men it’s somewhat simpler: jeans, T-shirt, a shirt, a pullover, a suit, a coat and a pair of premium shoes. The most important thing when choosing the basics is quality and perfect fit. The investment in high-quality materials will pay off. Bargain prices are just for fashion trends and vintage pieces. The basic equipment also includes a full length mirror – preferably with folding side wings for a panorama view.

A comfortable and simple way is to look for a single label for everyday clothes as most labels have a special trait with continuous quality, fit and optic. Depending on your budget large department stores are well suited for this search as they stock the most marketable labels. The prerequisites for clothes with high wearing comfort (and that’s the most important point) are: the right cut, proper colours and the ideal materials.

(a) The Right Cut

Each piece of cloth stands or falls regarding its expression by the cut. Only little flaws in terms of lengths and width or unfavourable seams are able to ruin even the most beautiful piece. That’s why it’s particularly important to ensure that the garment is filled and not blasted. Therefore you will have a significant advantage if you find a label matching your own proportions perfectly. A recommendation for people having extra-long extremities or unusual proportions is a good tailor. The ideal cut should fit the proportion. Slim people are able to wear cleaner silhouettes better than corpulent ones who should play with softer lines. Details like quillings and valances are “thickener” and should be used sparingly. For women the right cut is of essential meaning especially in the areas of breast and waist. Particular care should be taken regarding bust darts that should neither cut off nor be too loose. For those who are able to hold their weight continuously tailor-made dresses and suits are a good option.

(b) Proper Colours

Why do some people look great wearing pink and others don’t? This primarily depends on skin and hair type. Anyone who is unsure about their type can discover tips on the internet or visit a professional colour consultant in order to find out if they are the spring, summer, autumn or winter type. The good news is: No one has to give up their favourite colour because even slight nuances principally make each colour wearable for every type as the following samples for the most popular colours red, blue and green show.

Red for example comes in different shades like fire, tomato, wine, raspberry, coral or purple. While an intense red like fire or tomato suits the blond or light type, brunettes are well advised to wear wine or raspberry red. A colour like coral fits dark types as well as light ones. But even here fine nuances more similar to orange (warm) or pink (cold) are decisive. The eye-catching colour rose (a soft pink) unfortunately only suits slim women (except Miss Piggy). Regarding the German’s favourite colour blue different nuances and graduations lead to different results. Amongst others, the palette ranges from cornflower or sky blue to turquoise, sea blue or lapis lazuli up to the alternative black: midnight blue. A tender complexion and light hair match with cornflower blue and lapis lazuli very well. By contrast sky blue as well as turquoise fit dark-haired women. Sea blue is like coral a colour almost suiting everyone. The same is true for midnight blue. Let’s play the game with green: Darker nuances like emerald or fir are particularly suitable for light hair and skin. Tender tones like kiwi or lime better fit women with dark hair and skin. The résumé: Blond and light-skinned women better wear strong colours. Dark-haired women with darker complexions better choose light tones.

(c) The Ideal Materials

Materials very much depend on the character of a person. Tender, sensitive or romantic persons often prefer feathery fabrics like silk, rayon, tulle and lace. More practically thinking and athletic persons prefer denim, linen and functional materials like nylon or even wool. Conformist and subversive thinking individuals for example can have an affinity for leather or other dense materials. During shopping tours it can easily be found out which materials are the most comfortable ones by touching them. The material compositions are listed on the blurb. It pays off to find out which materials lie on the skin most smoothly and give the best comfortable feeling. Natural materials principally offer higher comfort and due to their quality the pleasure remains longer. Anyone who buys cheaply often buys chemical bombs causing skin irritations or making men and women sweat in summer quickly as they aren’t breathable.

2. Dare Experiments!

Online shopping has its advantages. One can buy every day and night and the booty is sent directly home. The comparison and improvement functions – that have been worked out very well by now – by many online shops are also a blessing. The disadvantage: It’s as annoying to send back non-fitting pieces as it is to make the experience that the must-have piece somehow looked a lot more appealing on the screen.

Internet shopping is only for advanced shoppers or those having enough time and leisure to return non-fitting pieces. So: Nothing beats an extended shopping trip where you can try on pieces that may not be too impressive at first sight. You will be surprised. On rainy Sunday afternoons it might spring to your mind to scour your entire wardrobe for new combinations. Your BFF or a digicam provide the necessary feedback. If you don’t dare to present your new creations on the streets of your hometown (or even home village) you can use trips to other cities in order to try something new. Metropolises like Berlin or Cologne are an ideal platform for your style-experiment as it’s a safe bet that no one will care about you and your style – not matter how bad it might be. Children are also a good help. The neighbour’s child or a niece will be thrilled by playing fashion show with you. They quite often have a very natural sense for special creations. For them, fashion is a game.

3. Imitation is Permitted

If you see an inspiring outfit on the street, on TV, on the internet or in a magazine: Imitation is allowed! Kate Moss – style icon of the 21st century – once said that she takes it as a compliment when millions of young women copy her style. The most copy-worthy women of our times for example are: Sienna Miller, Alexa Chung, Gwen Stefani, Lady Gaga, Madonna, Olivia Palermo or Dita von Teese. Apart from the already mentioned Pharrell Williams very well-dressed men are Johnny Depp, David Bowie, Marc Ronson, Sean Connery, Brad Pitt and Jude Law, or the great contemporary designers Marc Jacobs and Tom Ford. Whoever notices a look of a star or starlet can use the internet’s possibilities and look for inspiration by the help of image search. Thanks to second-hand stores and internet auction portals the costly VIP’s outfits can easily be changed over with a small budget.

4. Rely on Quality

Regarding timeless shoes & boots, evening dresses, suits and coats it’s worthwhile to focus on quality. It makes sure that you are pleased for many years. Even basics like classic pants, skirts or sweaters should be more expensive than a few Euros. As a rule of thumb: It always pays off for a small but nice attire to invest some more money. Anyone who needs variety necessarily, who likes to follow fashion or has a fondness for fancy extravagance will get along with a small budget when using high street labels or second-hand pieces. Every now and then one finds pieces that are cheap but do not look like it. If you find out that you very-very much like an already bought piece, just buy it again (several times) and store it (for example, I own six pairs of identical leopard ballerinas.)

5. The Physique

Not every woman is blessed with a size zero (it’s open to dispute if this is a blessing). But it’s evident that a lot of pieces better fit slim women. However, many women look better with voluptuous elegance than wearing XS (most men will confirm that). So, one of the most important points is that you feel comfortable. Some do it in size 36/S, for some the limit might be XL. One thing is certain: Anyone who does not have supermodel size hasn’t to forego with a good style. The contrary is the case. Clothes are able to conceal problem areas cleverly: Short necks are stretched with v-neck. Soft flowing and generously cut blouses hide curves. Clothes that are too small in size reveal a more corpulent body than clothes of bigger size. Beautiful legs need to be presented; less beautiful ones can be hidden by putting them into opaque tights or maxi-skirts. In general: Show the parts looking great; subtly hide the ones which are less attractive. Every garment offers opportunities to conceal. This fact should be adopted as often as possible.

6. Accessories

In French, the word “accessoire” means additional or even incidental. But we cannot speak of trivialities here. The detail makes the style. Bags & belts, gloves & glasses, hats & scarves as well as jewellery put the finishing touch to a felicitous outfit. On the other hand, the use of accessories as an additive for a very minimalistic black chic helps to find the own style step by step. An affinity for certain colours, materials or shapes – especially regarding jewellery, belts and bags – allows to draw conclusions regarding the general preferences. If you like opulent necklaces with colourful rhinestones you tend to be an extravagant type. Women preferring plain silver or gold jewellery can be described as elegant. And those who like multi-layering necklace-mixes and luxuriant earrings and bracelets might call their style hippie or bohemian. And of course, again it applies: Less is more! Jewellery at the neck, arms and ears, combined with an eye-catching belt and maybe even a hat easily look overloaded; unless your name is Iris Apfel who made her opulence a trademark.

7. Intuition

Like for almost any situation the first choice is always the right one. What kind of woman does not know that? You are standing in front of your wardrobe for hours, trying a dozen of outfits and at the end you choose the first one. During shopping intuition also plays an important role. If you need too much time for the decision to buy a piece or not – let it be. Our belly is very familiar with our taste: If you judge the outfit of another person as attractive or tasteless you usually do it in a split second, too. Particularly in large cities it’s worthwhile to include at least thirty minutes more at a date in another district and to stroll through nearby located stores. The coolest pieces are found by chance. Purposeful shopping mostly causes just frustration.

8. Education

Fashion is an aesthetic category. The French sociologist Pierre Bourdieu became famous for his theory of different types of capital (economic, social and cultural capital). These types describe the social classes’ affiliation. He says: Good taste is a matter of education. Anyone who cultivates, who is interested in art, literature or theatre will benefit from their sense of style. Particularly the primarily visual fields like fine arts or photography enhance the aesthetic perception and inspire by the presentation of colours and patterns. This becomes apparent with the liaison of artists and designers: Takashi Murakami meets Louis Vuitton. David Lynch is cooperating with Dior.

9. Unsophistication

Good style is authenticity. And authenticity is unsophistication. Coloured hair should not be too far from the original tone. A nuance differing too much from the original always seems artificial, unless a celebrity hairdresser performed magic. Even extremely tanned skin is not very convincing. More than twenty minutes for hair & make-up every morning are an indication that the original type has changed too much. An elaborate make-up for an appropriate occasion is much more effective than to look perfectly every morning. Anyone who is constantly wearing consummate make-up and needs to make sure every minute that the make-up won’t smear will lose individual facial expression, naturalness and thus also charm. In reality men prefer natural women. Anyone who is constrainedly putting one’s face on is hiding something and will never look authentically.

10. No-go’s (exceptions prove the rule)

TREND FORCE: A trend should remain just a trend if it does not spontaneously excite. To create an own trend is much more exciting.

YOUTH FORCE: Age-appropriate clothing is a necessity. Anyone who has crossed the age of 35 and is not looking younger for years as well as perfect in shape should avoid skin-tight and cropped tops, ripped jeans, rivets, leggings, micro skirts, over-knees and everything else reserved for youth.

MEAT INSPECTION: Less skin means more fantasy. Semi-transparent materials are much more stimulating than a giga cleavage.

ZEPPELIN IN A CONDOM: It fosters a stylish appearance to dress according to the physique. Thick and short legs should not accompany miniskirts; a compact upper body must not be packed into turtlenecks. Who doesn’t wear 36/S, shouldn’t wear 36/S.

RIGOUR: A single piece can ruin an entire outfit. An evening dress includes gracile shoes such as pumps or sandals and no sneakers or loafers. An elegant appearance should be crowned by a chic clutch and not a backpack. The worst mistakes are made with shoes, bags and jackets.

OPTICAL TORTURE: Wild pattern mixes are just for advanced fashionistas. A rule of thumb: One eye-catching part is enough. Opulent statement jewellery crowns minimalistic outfits and not an extravagant bohemian experiment.

III. STYLE FOUND? HOW TO CONTINUE!

1. Define your individual must-haves

Anyone who got to know to their preferences regarding colours, cuts, patterns and materials can now start to define their individual must-haves. Maybe it’s a knee-length lime green leather jacket with a 70s collar and tie belt or a 50s black dress with a cowl neck and a wide petticoat skirt? If you have come to appreciate single elements of different garments and now recombine these you will get your individual must-haves. That’s the way you become your own designer. If you have money (or contacts) you can look for a tailor to realise your dreams. Otherwise, a patient search mostly also helps: at flea markets or in second-hand shops in large cities, on the internet or in the wardrobes of mom, grandma & co. If a garment is too big or badly fitting, a tailor will help and adapt it to your physique subsequently. Some materials can be coloured easily.

2. Finding spots

The one who has learned what fits best can now confidently lean back and calmly compose the ideal wardrobe. In addition to flea markets, vintage shops and still unknown designers in big towns and abroad the internet is the biggest blessing for the fashionista. Besides the web’s infinite variety sophisticated refinement options meanwhile offer the opportunity to find the perfect piece. In order to avoid that your budget detonates, never exceed a specific limit at online auctions (ask yourself before what you are willing to spend for a certain piece). Another thing: Anyone who goes shopping with the strong intention to buy something won’t either be successful or make a mispurchase. And: If the price for the must-have-piece exceeds the budget, please always (!) sleep on it. Even if the piece is sold out next day the probability to find it the digital way is very high. The ideal garment will find you! Clothing swap parties are always full of surprises. Invite some friends (with a similar physique in the best case). Everyone has to bring some still wearable pieces they can spare. The collected pieces are categorised (by colour or function) and everyone is allowed to try everything. Anyone finding a piece they like can keep it. If there are more candidates interested in, the group must decide who is best dressed and who can take it.

3. Setting trends: “I’ve never gone with fashion. I’ve done it!” (Pierre Cardin, French fashion designer)

Anyone dealing with fashion and its history intensively, regularly reading blogs and magazines, looking at the latest catwalk trends on the web, or going with open eyes through Kreuzberg (Berlin) or the Schanzenviertel (Hamburg) will quickly get a feeling for fashion trends – above all, certain trends return with beautiful regularity of about every twenty years (loud colours, bell-bottoms, plateau shoes, grunge look, etc.). New and surprising combinations arise from experiments and can quickly find followers. Anyone who is completely mad about fashion can let others know about their own ideas on a blog or get inspired by comments.

FASHION IS ART!

PS1. Anyone having enough self-confidence may wear anything.

PS2. The intention of the text is not normative; it’s best for inspiration.