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Texte

Kreative aller Länder: Schafft Euch eine Katze an!

12.02.2012

Viele kreative Schreibtischtäter oder Mitglieder der digitalen Bohème haben nicht nur mit den genialischen Auswüchsen ihrer Kreativität zu kämpfen, sondern auch oft mit ihrer Disziplin. Da wird eine Stunde vor Deadline – manchmal auch eine Stunde danach – mit freiem Assoziieren, Eigenplagiaten, Alkohol, Zigaretten und anderen Drogen auf Krampf versucht, Texte und Ideen zu produzieren. (mehr …)

Rezension: Kerstin Duken, „Jahrhundertsommer“ (2007)

04.12.2011

Iris, erfolgreiche Werbestrategin, lebt ein in gewissen Kreisen vorzeigbares, hedonistisches Großstadtleben. Geld. Partys. Spaß. Sorglosigkeit. So scheint es. Bis sie in einer Sommernacht Opfer eines Raubüberfalls mit Körperverletzung wird und ihr nach außen hin geregeltes Leben aus dem Takt gerät. Sie hält das Ungeheuerliche geheim und versucht, auf ihre Art und Weise damit fertig zu werden. Das Buch beschreibt nun die gedankliche Auseinandersetzung der Protagonistin mit diesem Einbruch in ihr Leben und die aus dem Überfall folgenden psychischen Konsequenzen. (mehr …)

Rezension: William Somerset Maugham, „Silbermond und Kupfermünze“ (1919)

18.10.2011

London. Gehobene Gesellschaft. Charles Strickland, ein Mann in den Vierzigern, Börsenmakler, Ehemann und Vater, verlässt ohne Nennung von Gründen überstürzt den wohlig-warmen Schoß von Familie und Beruf, um seiner Bestimmung zu folgen: Er will malen. Die erschütterte, zurückgelassene Ehefrau beauftragt den Ich-Erzähler der Geschichte, den Entflohenen ausfindig zu machen, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Der Erzähler findet Strickland in einem heruntergekommenen Pariser Hotel und erzählt in diesem bezaubernden Buch des englischen Schriftstellers und Arztes William Somerset Maugham von seinem und Stricklands Lebensweg, der beide zum Ende des Buches ins paradiesische Tahiti führt. (mehr …)

Alfred Döblin als Konstrukteur kultureller Fremdheit

04.10.2011

Der deutsche Arzt und Schriftsteller Alfred Döblin hat mit zwei seiner Romane kulturelle Fremdheit konstruiert und ist damit aktueller denn je.

Literatur bietet die Möglichkeit zu Gedankenexperimenten und zwar besonders dort, wo neue Erkenntnisse gewonnen oder anders geartete Erfahrungen gemacht werden. Besonders drastisch zeigt sich dies im Bereich der Fremderfahrung, beispielsweise in der Großstadt- und in der Science-Fiction-Literatur. Im ersten Genre spiegelt die Literatur die Konsequenzen und Niederschläge der Entwicklung moderner Großstädte wider; die zweite Gattung beschäftigt sich mit der Frage, zu welchen Szenarien wissenschaftliche Entwicklungen, Technikdominanz und sich dadurch verändernde Gesellschaft führen kann.

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In der Sprache gefangen – Positionen von Mauthner bis Bachmann

29.09.2011

Sprache ist das wichtigste Instrument, um sich mitzuteilen. Doch sie kann auch zum Käfig werden. Vier Schriftsteller und ihr Verhältnis zur Sprache.

In seinen Tagebüchern konstatiert der österreichische Literat Robert Musil „Sobald wir sprechen, schließen sich Türen“ und ruft damit das Bild des Käfigs hervor. Er bezieht sich auf den belgischen Literaturnobelpreisträger Maurice Maeterlinck, der in seinem überraschend zeitgenössischen Werk „Der Schatz der Armen“ (1896) schreibt: „Sobald wir was aussprechen, entwerten wir es seltsam.“ Sprache soll in diesem Zusammenhang in Anlehnung an den amerikanischen Ethnologen und Linguisten Edward Sapir definiert werden als „eine ausschließlich den Menschen eigene, nicht im Instinkt wurzelnde Methode zur Übermittlung von Gedanken, Gefühlen und Wünschen mittels eines Systems von frei geschaffenen Symbolen“. Mit dem Begriff des Käfigs werden Eingesperrtsein, Beengung, Fremdheit, Zwang, Einschränkung sowie die allgemeine Unfähigkeit zur sprachlichen Darstellung und Artikulation assoziiert.

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Frühes Leid – Triebkraft der Kunst?

20.07.2011

Eine unglückliche Kindheit kann den Fortgang eines ganzen Lebens negativ beeinflussen. Leid und Einsamkeit können aber auch zum Motor für die Kunst werden.

Die französische Künstlerin Louise Bourgeois hat die Trostlosigkeit der eigenen Kindheit mithilfe der Kunst be- und verarbeitet. Noch im hohen Alter ist sie dankbar über das „Privileg zu sublimieren“. Sie ist nicht die einzige Künstlerin, deren Leid, Einsamkeit und Traurigkeit der führen Jahre zu einem künstlerischen Motor wurde.

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Die deutsche Sprache: Verfall oder natürlicher Wandel?

20.07.2011

Den Kritikern des Sprachverfalls stehen Optimisten gegenüber, die den Wandel als völlig normal erachten. Eine Debatte in deutschen Feuilletons.

Fast zwei Drittel der Deutschen glauben, dass die deutsche Sprache dem Verfall preis gegeben ist, wie das Meinungsforschungsinstitut Allensbach 2008 herausgefunden hat. Was sagen meinungsführende Medien zu diesem Thema? Eine Stichwortanalyse in den online verfügbaren Feuilletons der überregionalen Zeitungen „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ), „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) und der „ZEIT“ hat zu einer Reihe von Argumenten und Gegenargumenten zum Verfall der deutschen Sprache geführt. Was wird genau kritisiert? Was sind die Ursachen des Sprachverfalls? Findet denn ein Niedergang des Deutschen überhaupt statt oder handelt es sich lediglich um einen natürlichen Wandlungsprozess, den alle anderen Sprachen auch durchleben? Und vor allem: Wie kann gegen den Sprachverfall vorgegangen werden?

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Über die Zufriedenheit. Drei Positionen

15.07.2011

Was macht das Leben lebenswert? Immanuel Kant, Stéphane Hessel und der Happy Planet Index geben Auskunft darüber.

Was ist das Wichtigste im Leben? Zufrieden sein. Doch wer ist das schon? Costa Ricaner! Menschen aus der Dominkanischen Republik! Jamaikaner!, so der Happy Planet Index (HPI). Dieser Index ist ein Instrument, das versucht, die Zufriedenheit der einzelnen Länder der Welt darzustellen. Mithilfe einer Kombination aus Lebenszufriedenheit, Lebenserwartung und dem ökologischen Fußabdruck hat der HPI-Report von 2009 erstaunliche Ergebnisse zu Tage gefördert. Auf Platz eins befindet sich Costa Rica. Auf den weiteren Plätzen gesellen sich neben einem südostasiatischen Staat (Vietnam) eine ganze Reihe von mittel- und südamerikanischen Staaten: die Dominikanische Republik, Jamaika, Guatemala, Vietnam, Kolumbien, Kuba, El Salvador, Brasilien und Honduras.

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Hans-Peter Feldmanns 100.000 Dollar-Wand im New Yorker Guggenheim

03.06.2011

In letzten Jahr hat der deutsche Konzeptkünstler Hans-Peter Feldmann den Hugo-Boss-Preis, der seit 1996 (der erste Preisträger war der Amerikaner Matthew Barney) zweijährlich vergeben wird, erhalten. An diese Auszeichnung, die mit 100.000 US-Dollar dotiert ist, ist eine Ausstellung im New Yorker Guggenheim gekoppelt. Das Preisgeld hat Feldmann als Installation an die Wände der Ausstellungshalle mit Reißzwecken heften lassen – Dollar- für Dollarnote. (mehr …)

Seelenberührer und Traumverführer: Der Symbolist Odilon Redon

08.04.2011

Der Franzose Odilon Redon ist ein Beispiel für die therapeutische Transformation durch Kunst – von den „Noirs“ zu gewaltigen Farbexplosionen.

Odilon Redon ist dem breiten Publikum wenig bekannt. In der Kunstgeschichte wird der Franzose als einer der bedeutendsten Vorläufer für Expressionismus und Surrealismus gehandelt. Zudem hat er Sigmund Freuds Traumdeutung künstlerisch vorweg genommen. 2011 ehrt das Pariser Grand Palais den Vorreiter und Solitär, den „Prinzen des Traumes“, mit einer großen Ausstellung.

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Musik als Lingua Franca: Das globalisierte Orchester

11.03.2011

Globalisierung betrifft nicht nur die Ökonomie, sondern auch die Kultur. Das Orchester der Berliner Philharmonie ist ein Beispiel dafür.

Der Arbeitsmarkt ist seit dem beginnenden Prozess der Globalisierung nicht mehr regional oder national beschränkt. Er ist global geworden. Ein deutscher Arbeitnehmer muss nun nicht mehr nur die einheimische Konkurrenz fürchten, sondern ebenso auch die Arbeitsuchenden aus dem Ausland. Die ZEIT hat diese Entwicklung für junge Kontrabassisten in einem Dossier (Nr. 8/2011) beschrieben. Die Nachwuchsmusiker strömen aus der ganzen Welt herbei, um im Wettstreit um den begehrten Platz einer Orchesterstelle im Konzerthaus Berlin gegeneinander anzutreten. Wie hoch ist inzwischen der Anteil an talentierten und ehrgeizigen Musikern aus dem Ausland in den deutschen Orchestern? Die Berliner Philharmonie gibt eine Antwort darauf.

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Eigensinn als Weg zur Kreativität

07.03.2011

Kreativität ist die wichtigste Ressource in der Wissenskultur unseres Jahrhunderts. Jeder Mensch ist ein Schöpfer. Aber: Wie kommt der Mensch zur Idee?

Vielschichtige Herausforderungen prägen das gegenwärtige Leben. Der Wandel hin zu einer Wissenskultur fordert ein hohes Maß an Innovationsfähigkeit. Im Beruf stehen die Zeichen auf Flexibilität und Mobilität. Die durch eine immer stärkere Verzahnung einzelner Bereiche hervorgerufene Komplexität bedarf eines Koordinationsvermögens. Dies verlangt wiederum Konzentration sowie die Fähigkeit zur Verdichtung. Die technische Revolution, allem voran die kontinuierliche Entwicklung des Web, erhöht die Arbeitsgeschwindigkeit beständig und verkürzt kontinuierlich die Lebenszeit von Produkten und Ideen.

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Wie Kunst Mode berührt und Mode zur Kunst wird

07.03.2011

Modeikone und Style-Expertin Anna dello Russo sammelt Kleider wie andere Leute Kunst. Hier stellt sich die Frage: Was haben Mode und Kunst als Kulturphänomene gemeinsam?

Ein bestimmtes Kleidungsstück ist das Markenzeichen einiger Künstler und Kreativer. Pablo Picasso trug mit Vorliebe zweifarbige Ringelshirts, der Maler und Regisseur Julian Schnabel tritt selbst in der Öffentlichkeit gern im Pyjama, bisweilen sogar im Bademantel, auf. Joseph Beuys würden viele ohne Hut vermutlich nicht wiedererkennen und der britische Designer Galliano geht selten ohne Piratenkopftuch aus dem Haus. Diese Künstler drücken sich mit ihrer Kunst aus und kommunizieren auch über ihre Kleidung. Sie stellen somit einen Teil ihrer Persönlichkeit nonverbal in den Vordergrund.

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Die Meisterin der Assemblage: Isa Genzken

22.02.2011

„Keep mixing things up“ ist das Motto von Isa Genzken, deren Installationen die Gegenwart wie kaum ein anderes zeitgenössisches Werk widerspiegeln.

Isa Genzken studiert im Nachhall der Studentenrevolutionen in Hamburg Malerei sowie Fotografie und Grafik in Berlin und Düsseldorf. Über die Düsseldorfer Kunstakademie kommt sie mit Joseph Beuys, Bruce Nauman und Wolfgang Tillmans in Kontakt. Auf die Wahl der Deutschen zur wichtigsten Künstlerin der Gegenwart im Jahr 2007 regiert die Presse (der SPIEGEL) mit der ironischen Überschrift „Waaas, diiie als Nummer eins!?“. Verständlich: Isa Genzken ist dem breiten Publikum kaum bekannt. Aber die Auszeichnung ist der Schlusspunkt eines äußerst erfolgreichen Jahres. Nicolas Schafhausen, Kurator des deutschen Pavillons der Biennale in Venedig 2007 erzählt in einem Interview, dass „er nicht lange habe überlegen müssen“, wem er die Aufgabe, den Pavillon zu bespielen, übertragen möchte: der „großartigen Bildhauerin“, die, wie der SPIEGEL schreibt „ein sich immer wieder selbst erneuerndes bildhauerisches Œuvre entwickelt“ hat und die „gnadenlos modernes Kopfkino“ betreibt.

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Durch Abdecken aufdecken: der Konzeptkünstler John Baldessari

17.02.2011

John Baldessari, der in diesem Juni 80 Jahre alt wird, gehört nicht nur zu den wichtigsten Künstlern der Gegenwart, er ist auch der Intellektuelle unter ihnen.

1931 in Kalifornien geboren, ist John Baldessari Teil der älteren Generation derjenigen, die 2007 von MONOPOL zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern gewählt wurden. Der Amerikaner ist der Sonne Kaliforniens bis auf kleine Abstecher treu geblieben. Vielleicht ist das der Grund für die plakative, grelle Farbgebung seines Spätwerks. Die Basis seines fundierten kunsttheoretischen Wissens erhält er in den Fünfzigern an verschiedenen Universitäten der Westküste. Zusätzlich wird ihm dreimal die Doktorwürde zuerkannt. Seine Fähigkeit, die Funktion und Ausdruckskraft der Kunst auf ein Minimum herunter zu brechen, wurzelt in dieser umfassenden Ausbildung. Weniger ist mehr. Baldessari hat zudem als Professor gelehrt. Diese Aufgabe setzt er in Analogie zur Kunst selbst. Als Lehrer kommuniziert er mit den Studierenden wie ein Bild mit dem Betrachter und entzündet ein Licht der Erkenntnis. Baldessari ist vielfach geehrt wurden. Allein 2009 erhält er den Goldenen Löwen der Biennale Venedig, den Preis „Künstler des Jahres“ der American Friends of the Tel Aviv Museum of Art sowie eine Ehrung während der New Museum Gala des New Museum of Contemporary Art (New York). Zudem ist er Autor von fast zwanzig Büchern, in erster Linie zum Thema Kunst.

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