web analytics

— Hide menu

Texte

Die Globalisierung der Kultur

15.11.2010

Der Begriff der Globalisierung ist allgegenwärtig und wird dennoch meist nur auf die Wirtschaft angewandt. Er berührt allerdings auch die Sphäre der Kultur.

Globalisierung meint das über die Grenzen eines Staates und oft auch über den Kontinent hinausgehende wirtschaftliche und politische Handeln. Die Ursachen dieses Prozesses, der auch die Bereiche Gesellschaft und Kultur tangiert, liegen einerseits im technischen Fortschritt, seit etwa zehn Jahren noch einmal durch das Internet forciert, aber auch in der Entwicklung von Kommunikationskultur und Transportwesen begründet. Auch politische Entscheidungen, die beispielsweise den Welthandel betreffen, haben zu dieser Entfaltung beigetragen. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) definiert Globalisierung als einen „Prozess, durch den Märkte und Produktion in verschiedenen Ländern immer mehr voneinander abhängig werden – dank der Dynamik des Handels mit Gütern und Dienstleistungen und durch die Bewegung von Kapital und Technologie“.

(mehr …)

Drown Your Brain: Die ertränkten Ikonen

11.11.2010

Der englische Künstler Banksy nimmt den Zuschauer in seinem Filmdebüt, einer Dokumentation über Street-Art, mit auf eine Reise durch die Kunst unserer Zeit.

In seinem auf den ersten Blick unangenehm nach Selbstbeweihräucherung riechendem Filmdebüt „Exit through the Gift Shop“ (Gehe über Los, lasse ein paar Euro da!) konterkariert der Superstar unter den Street-Art-Künstlern, der immer noch anonym gebliebene Engländer Banksy, den Kunstbetrieb des 21. Jahrhunderts auf eine intelligente, tiefgründige, ironische und sehr unterhaltsame Weise und offenbart das Wechselverhältnis zwischen Underground und Kommerz.

Durch die Konstruktion einer künstlerischen Karriere gelingt es ihm, die vieldiskutierte und oft gestellte Frage „Was ist Kunst?“ zumindest für ihren Zustand in der Gegenwart auf eine überzeugende Art und Weise zu beantworten. (mehr …)

Das größte Geheimnis

13.09.2010

Überall sucht er das Geheimnis: in der Mathematik, im All, in der Tiefe des Meeres oder in der Liebe. Doch das größte Geheimnis ist er selbst – der Mensch.

Die Komplexität des Menschen ist unergründlich. Die Anzahl und Beschaffenheit seiner Billionen umfassenden elementaren Bestandteile ändert sich im Laufe seines Lebens ständig. Und auch sein Wahrnehmungsapparat variiert täglich. Außerdem unterscheidet sich der Mensch von anderen Lebewesen, vor allem den genetisch nahen Verwandten, durch eine Reihe von kognitiven Fähigkeiten, die voller Geheimnisse stecken. Neben vielen anderen Aspekten ist er, hinsichtlich seiner Träume, seiner Sprache und seiner Physiologie nur in kleinen Teilen erforscht. Das macht ihn zum größten Mysterium der Welt.

(mehr …)

„Zeige Deine Wunde“: Das Leiden bei Beuys und Schopenhauer

03.09.2010

Im Werk des Künstlers Joseph Beuys sowie des Philosophen Arthur Schopenhauer spielt das Leiden eine zentrale Rolle: Leid als Leben und Leben als Leid.

Die Fähigkeit des Menschen zur Reflexion führt zur Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Seins und macht die Welt, in der er lebt, zur „schlechtesten aller möglichen Welten“, wie der deutsche Philosoph Schopenhauer es formuliert hat. Dieser Pessimismus ist der Grundstein seiner Philosophie. „Er hat dem Lebensgefühl des modernen, aufgeklärten Menschen einen neuen Aggregatzustand des Seins gegeben“ (Lothar Schröder).

(mehr …)

Die dunkelsten Orte der Welt, inspiriert von George W. Bush

03.09.2010

George W. Bush möchte Licht in die dunkelsten Orte der Welt bringen, ohne diese zu benennen. Wo könnten diese sein?

Der 43. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Georg W. Bush hat in seiner Antrittsrede prophezeit: „Eines Tages wird das ungezügelte Feuer der Freiheit auch die dunkelsten Ecken unserer Welt erreichen“. Leider vertiefte er diese Wahrsagung nicht hinsichtlich der Frage, wo diese Orte sind und ließ den Rest der Welt im Dunkeln.

(mehr …)

20 Jahre deutsche Hauptstadt: Berlin in Wort und Schrift

01.09.2010

Viele Menschen haben die deutsche Hauptstadt in Worten verewigt. Die folgenden Zitate und Romane spiegeln die ungebrochene Faszination der Stadt wider.

Am 31. August vor 20 Jahren unterschrieben der damalige Minister des Inneren der Bundesrepublik und der Staatssekretär der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik den Einheitsvertrag. Seitdem ist Berlin wieder die Hauptstadt aller Deutschen.

(mehr …)

Futurismus, Surrealismus & Dadaismus: Revolution in der Literatur

01.09.2010

Wie haben Futurismus, Surrealismus und Dadaismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts unsere Kultur nachhaltig verändert und beeinflusst?

Der deutsche Kritiker und Essayist Helmut Heißenbüttel sieht drei Entwicklungen als Basis für die Entstehung neuer literarischer Formen, besonders des Gedichts. Seiner Meinung nach legen der Begründer des Futurismus, Filippo Tommaso Marinetti mit seinem 1912 erschienenen Manifest, der französische Lyriker Guillaume Apollinaire mit seinen „Calligrammes“ sowie der deutsche Dichter Kurt Schwitters den Grundstock für die Entwicklung neuer literarischer Gestaltungsformen. Weiterhin erwähnt Heißenbüttel mit dem Kubismus eine Richtung, die von Pablo Picasso begründet wird und den Übergang zur abstrakten Kunst kennzeichnet.

(mehr …)

Träume erleben – sich selbst kennen lernen

27.08.2010

Der Traum ist eine Ressource, die jedem Menschen zugänglich ist. Und jeder Mensch kann mit seinen Träumen in die Tiefe seines Selbst schauen.

Der Traum gehört noch immer zu den größten Rätseln der Menschheit. Seit vielen tausend Jahren wird diesem Mythos in vielerlei Hinsicht nachgegangen. In der Gegenwart interessieren sich Neurobiologen für seine Funktion genauso wie Esoteriker. Jeder einzelne Mensch denkt über seine Träume nach und sucht nach ihrer Bedeutung. Der Traum dient seit Jahrhunderten vor Christi als Orakel und Omendeutung, als Entscheidungsgrundlage oder als Ausdruck von physischen Erkrankungen. Das Paradoxe am Traum ist: Einerseits träumt jeder Mensch, andererseits lässt sich das Geträumte nur unzureichend beschreiben und daher nur mit Mühe erforschen.

(mehr …)

Lyrik ist tot – Es lebe das Gedicht!

27.08.2010

Warum das Gedicht im 21. Jahrhundert kaum noch eine Rolle spielt, die Hoffnung, dass es wieder an Bedeutung gewinnt, aber noch nicht gestorben ist.

Schon vor 20 Jahren hat der deutsche Schriftsteller und Lyriker Robert Gernhardt in seinem Buch „Gedanken zum Gedicht“ verschiedene Gründe ausgemacht, warum das Gedicht der Gegenwart unter einer „gedichtsspezifischen Strukturschwäche“ leidet und deshalb in den Tiefen der menschlichen Wahrnehmung verschwunden ist. Diese Gründe sind: das Image der Lyrik, ihre Verbreitungsform, ihre Inhalte sowie ihre Qualität.

(mehr …)

Innen und Außen – Die Kunst der Wahrnehmung bei Bruce Nauman und Olafur Eliasson

20.08.2010

In diesem Sommer haben der wohl bedeutendste, lebende Künstler des amerikanischen Kontinents Bruce Nauman als auch der zurzeit populärste europäische Konzeptkünstler Olafur Eliasson mit Ausstellungen in Berlin reüssiert, in deren Fokus die Metamorphose und Belebung der Empfindungskultur des Menschen stehen.

Der österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein hat sich in seinem Philosophieklassiker des 20. Jahrhunderts, den „Philosophischen Untersuchungen“ (1953), wie seinem Vorwort zu entnehmen ist, mit verschiedenen Dingen näher auseinandergesetzt: mit Bedeutungen, mit Sprache, mit Logik, mit mathematischen Grundlagen, Bewusstseinzuständen und anderem. (mehr …)

Wunderkind Joop: Die neue Winterkollektion

10.08.2010

Der umtriebige Kosmopolit bleibt sich treu und präsentiert für den Winter 2010/11 seine neue Kollektion zwischen Traum und Wirklichkeit.

Wolfgang Joop zeigt mit der neuen Winterkollektion seines 1999 gegründeten Modellabels Wunderkind wieder einmal auf ästhetisch wie praktische Weise, wie die harte Wirklichkeit und der Traum von der Schönheit miteinander zu vereinbaren sind. Der vielseitig interessierte und in allerlei Branchen umtriebige Kosmopolit Wolfgang Joop greift mit dieser Winterkollektion alte Themen auf, lässt die Trends der kommenden Wintersaison nicht zu kurz kommen und signiert das Ganze mit einem Schuss seiner unnachahmlichen Handschrift.

(mehr …)

Es ist nie zu spät, zu werden, was man ist: Henri Rousseau

10.08.2010

Vor 100 Jahren stirbt der Wegbereiter des Surrealismus Henri Rousseau, der seine künstlerische Berufung erst in der zweiten Hälfte seines Lebens findet.

Bis zur Hälfte seines Lebens sieht es nicht so aus, als würde aus dem Steuerbeamten und ehemaligen Soldaten einer der wichtigsten europäischen Maler der Moderne werden. Henri Rousseau (1844-1910) ist ein mäßig bis schlechter Schüler und bricht die Schule später ab. Nach dem Militärdienst schlägt er eine Laufbahn als Gerichtsvollzieher und Steuerbeamter ein und beginnt erst mit 35 Jahren, zu malen. Nur wenige Jahre später lässt er sich pensionieren, um sich ganz auf die Malerei konzentrieren zu können und gründet sogar mit bereits über 50 Jahren eine Kunstschule in Paris. Der wohl bedeutendste Maler des 20. Jahrhunderts, Pablo Picasso, adelt ihn mit den Worten: „Genau besehen, sind wir, Du und ich, die größten Maler“.

(mehr …)

Kommunikative Fremdheit

10.08.2010

Welche kommunikativen Bruchstellen, die zu Fremdheit führen, können beim Individuum entstehen?

Fremdheit und Kommunikation sind Begriffe, die wohl zu keiner Zeit gegenwärtiger gewesen sind als zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Sie begegnen uns alltäglich in mannigfaltiger Weise und sind zum wesentlichen Bestandteil unserer Kultur, vielleicht sogar zur Kehrseite der Modernisierungs- und Globalisierungstendenzen geworden. Durch die Medien, hier im Speziellen das Fernsehen, gelangen fremde Kulturen in unsere Wohnzimmer. Gleichermaßen steigen auch die Kommunikationsanforderungen. Die Tatsache, dass weniger Zeit für die intensive Auseinandersetzung mit dem Anderen bleibt, fordert seinen Tribut und kann zu Fremdheit und mangelnder Kommunikation führen. Die Verknappung und Entsymbolisierung der Sprache, die in vielen Bereichen nur noch funktional erscheint, hervorgerufen in erster Linie durch die digitalisierten Kommunikationsformen wie Mobilfunk, SMS und Internet, entfernen die Menschen voneinander – und von sich selbst.

(mehr …)

Charakterbildung durch Literatur: Das Beispiel Anton Reiser

10.08.2010

Der Romanheld Anton Reiser wächst ohne Zuneigung und Achtung auf und flieht in die Welt der Bücher. Wie prägen diese seinen Charakter?

Der von Karl Philipp Moritz verfasste, autobiographisch gefärbte, in vier Bänden zwischen 1785 und 1790 veröffentlichte Roman „Anton Reiser“ mit dem Untertitel „Ein psychologischer Roman“ beschreibt den Werdegang eines Jünglings in der Zeit des Sturm und Drang.

(mehr …)

Der Therapeut der Kunst: Bruce Nauman

10.08.2010

Der amerikanische Konzeptkünstler Bruce Nauman lädt mit seiner Werkserie „Dream Passage“ den Besucher zu einer therapeutischen Sitzung ein.

Der Hamburger Bahnhof präsentiert seit Ende Mai und noch bis zum 10. Oktober 2010 erstmals seit 1984 die Werkserie „Dream Passage“ des 1941 geborenen amerikanischen Konzeptkünstlers Bruce Nauman. Der Ausstellungstitel macht auf zwei Dinge aufmerksam. Der Fokus des Themas liegt einerseits nicht auf der Darstellung von Realität und beschreibt zweitens einen Übergangszustand. Traum kann gleichermaßen als Illusion als auch Wunschvorstellung interpretiert werden. Das Wort Passage steht für eine Literaturstelle, bedeutet aber auch Durchfahrt oder Übergang.

(mehr …)