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Wunderkind Joop: Die neue Winterkollektion

10.08.2010

Der umtriebige Kosmopolit bleibt sich treu und präsentiert für den Winter 2010/11 seine neue Kollektion zwischen Traum und Wirklichkeit.

Wolfgang Joop zeigt mit der neuen Winterkollektion seines 1999 gegründeten Modellabels Wunderkind wieder einmal auf ästhetisch wie praktische Weise, wie die harte Wirklichkeit und der Traum von der Schönheit miteinander zu vereinbaren sind. Der vielseitig interessierte und in allerlei Branchen umtriebige Kosmopolit Wolfgang Joop greift mit dieser Winterkollektion alte Themen auf, lässt die Trends der kommenden Wintersaison nicht zu kurz kommen und signiert das Ganze mit einem Schuss seiner unnachahmlichen Handschrift.

Mensch Joop

Die Herausgeberin des Buches „Wunderkind. 14467 Potsdam“ Inga Griese beschreibt den Designer als komplexen Mensch, der einerseits empfindsam und feinfühlig ist, aber auch zur Rebellion neigt und sich ungern kategorisieren lässt, andererseits gehören Treue und Aufrichtigkeit ebenso zu seinen Eigenschaften. Sie charakterisiert ihn weiterhin als liebenswürdig und herzlich, tiefsinnig, aber auch gleichermaßen gefesselt wie fesselnd, letzteres vor allem aufgrund seiner Eloquenz und vielseitigen Bildung. Seinen Blick für das Schöne, das Edle und Ästhetische, das sich auch in seinen Bildern widerspiegelt, ist vielleicht von seiner frühen Heimat Potsdam und dem Glanz des nahen Schlosses Sanssouci geprägt. Im Gegensatz zum zweiten großen deutschen Modeschöpfer Karl Lagerfeld, mit dem er die Sprachgewandtheit und das Kosmopolitische teilt, hat Joop nie an einer festgelegten Karriere gearbeitet. Statt Stufe für Stufe zu nehmen, gewinnt die Neugier regelmäßig Überhand und er unternimmt Ausflüge in angrenzende Korridore (Schriftstellerei, Illustration, Kunst- und Möbelmarkt, Schauspielerei). Diese Neigung, das Ganze zu sehen und sich auszuprobieren, ist auch Teil seiner Mode und für den Wunderkind-Stil prägend.

Die Wunderkind-Frau

Die Frau, die Wunderkind-Mode trägt, ist emotional wie individuell. Sie kombiniert praktisches Denken mit der Liebe zur Schönheit. Die Vielseitigkeit seiner Stoffe und Muster präsentiert die komplex denkende Frau von heute, die mutig genug ist, ihren eigenen Weg zu gehen und dabei auch manchmal das eigentliche Ziel aus den Augen verliert, um einen neuen Weg einzuschlagen, der irgendwann wieder zum ursprünglichen Ziel führt, neue Erfahrungen im stilvollen Gepäck.

„Stil ist das was bleibt, wenn Mode geht“

Von Joop stammt das Zitat: „Stil ist das was bleibt, wenn Mode geht“ und so ist auch die neue Kollektion zeitlos, weil sie einerseits in avantgardistischer Manier Trends vorgreift, andererseits aber auch modische Tendenzen integriert, die der Vergangenheit angehören. Joop nimmt teilweise die Trends des Winters, wie die Farben rot, grau, pink und natur auf, entwirft mit Karo und Pelz und arbeitet auch den für ihn so charakteristischen Materialmix ein. Andererseits verzichtet er auf die 80er Jahre Retrowelle und damit verbundene schmale Hosen, breite Gürtel und die für diese Zeit charakteristischen, stark ausgeprägten Schulterpartien. Mit Lagen- und Flatterlook sowie Animal Prints nimmt er seinen persönlichen roten, von Anfang an durch die Mode seines Labels gewebten Wunderfaden wieder auf. Und auch der kosmopolitische Geist des Weltenbürgers weht durch die wallenden Gewänder: Ethnostil, Erdtöne und gegensätzliche Materialien. Fotomuster treffen auf Folklore, der Lagenlook auf klare Formen. Die Frauen-Kollektion erweist sich wieder einmal als sehr feminin: lässig und lasziv. Joop selbst sieht in Gegensätzen und Dualitäten den Kern seiner Arbeit für Wunderkind und schafft damit wieder einmal eine authentische, inspirierende und zauberhafte Kollektion zwischen Traum und Realität.