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Rezension: Patti Smith, „Just Kids: Die Geschichte einer Freundschaft“

14.06.2010

Kiepenheuer & Witsch. 2010.

Eine Ode an die Freundschaft, die Freiheit und die Kreativität.

New York der frühen 1970er Jahre: Patti Smith erzählt die Geschichte ihrer einzigartigen Freundschaft zum Fotografen Robert Mapplethorpe, die aus einer intensiven und unschuldigen Liebesbeziehung in jungen Jahren entstand und auf einer Seelenverwandtschaft ruht. Es ist eine Chronik des Suchens und Findens. Den Rahmen bilden die künstlerischen Entwicklungsprozesse der beiden Künstler und unzählige Begegnungen mit Protagonisten aus Kunst, Literatur und Musik dieser Zeit. Der Fokus liegt auf der Genese des künstlerischen und persönlichen Ausdrucks dieser Ikonen der 1970er und 1980er Jahre. Patti und Robert betrachten die Kunst als Berufung und arbeiten von Anfang an in kleinen Schritten daraufhin – sie experimentieren und erproben sich, stets im festen Glauben daran, eines Tages berühmt zu sein.

Auch wenn dieses Buch kein literarisches Ereignis ist, schafft es die Autorin mit einer schlichten, einfühlsamen und vor allem ehrlichen Sprache eine Welt zu schaffen, an der der Leser auf eine ergreifende Art teilhaben wird. Dieses Buch lässt sich nur sehr schwer beiseite legen und saugt den Leser in die „wilde“ Zeit der 1970er Jahre hinein. Doch geht es hier ausnahmsweise nicht um Sex, Drugs & Rock’n’Roll sondern um Freundschaft, Freiheit, Glauben und Kreativität. Dies ist ein Buch, das die Schwierigkeiten auf dem Weg zum Künstlersein nicht verschweigt, sondern aufzeigt, wie wichtig diese Niederlagen für die Entwicklung einer unabhängigen Künstlerpersönlichkeit sind.

Fazit: Ein Buch für alle, die in der Freundschaft den Sinn des Lebens sehen und für alle angehenden Künstler, die nach unzähligen Niederlagen kurz davor sind, ihren Wunsch aufzugeben. Dieses Buch zeigt, dass alles möglich ist, wenn wir an uns glauben und beharrlich unseren Weg gehen.