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Texte

Das Geheimnis der Stille: der schottische Künstler Peter Doig

10.02.2011

Peter Doig gehört mit seinen Ölgemälden zu den wichtigsten europäischen Künstlern der Gegenwart. Was ist das Geheimnis der rätselhaften Aura seiner Bilder?

Der 1959 in Edinburgh geborene Maler Peter Doig gehört zur jüngeren Generation der vom Kunstmagazin MONOPOL 2007 gewählten wichtigsten zeitgenössischen Künstler. Mit seinem Bild „White Canoe“ (1990/91), einem etwa zwei auf zweieinhalb Meter großen Ölgemälde, das bei Sotheby’s für 5,7 Mio. britische Pfund versteigert wurde, wird der der Kunstöffentlichkeit zwar bekannte, aber wenig beachtete Schotte 2007 über Nacht zum teuersten europäischen, noch lebenden Künstler.

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Robert Mapplethorpe: Retrospektive im C/O Berlin

08.02.2011

Das C/O Berlin zeigt 187 Bilder aus dem Werk des amerikanischen Künstlers, dessen Fotos sich gleichermaßen durch Perfektion wie Radikalität auszeichnen.

Robert Mapplethorpe wird 1946 in Floral Park (NY) geboren und gehört zu den wichtigsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Kunststudium am Pratt Institute of Art Mitte bis Ende der 1960er Jahre ist die Frühphase seines Künstlerdaseins hauptsächlich durch zwei Dinge geprägt. Zum einen ist das die einzigartige Freundschaft mit der heute nicht minder berühmten Musikerin und Lyrikerin Patti Smith. Die Verbindung entsteht aus einer intensiven und unschuldigen Liebesbeziehung in jungen Jahren und ruht auf einer tiefen Seelenverwandtschaft zwischen den beiden. Zweitens spielt der steinige, von ständigem Geldmangel geprägte Annäherungsprozess an die Fotografie über das Sammeln und Collagieren von Fotos aus Zeitschriften und Büchern eine Rolle. Mapplethorpes’ Blick fürs Detail sowie sein enorm ausgeprägtes ästhetisches Empfinden und Darstellen mögen als Gegenentwurf aus dieser Zeit resultieren, in der er und Patti von Schulden geplagt in heruntergekommenen Wohnungen hausten und sich in einem Milieu bewegten, deren Bewohner den Sex-Drugs-Rock’n’Roll-Mythos ausschweifend zelebrierten. Robert und Patti sind Künstler geworden, weil sie sich kontinuierlich und beharrlich erprobt, wild experimentiert und sich gegenseitig inspiriert haben – stets im festen Glauben daran, eines Tages berühmt zu werden. Während Patti Smith noch heute Erfolge feiert, stirbt Robert Mapplethorpe 1989 an den Folgen einer HIV-Infizierung in Boston.

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Nan Goldin: „Berlin Work“ in der Berlinischen Galerie

08.02.2011

Themen der Amerikanerin sind Sex, Drogen und die Vergänglichkeit des Lebens. Fotografien aus der Zeit von 1984 und 2009 sind zurzeit in Berlin zu sehen.

Die Fotografin Nan Goldin wird 1953 in der Hauptstadt der USA geboren. Spätestens seitdem sie 1997 den Hasselblad Photography Award, eine der bedeutendsten Auszeichnungen in der Welt der Fotografie, gewonnen hat, gehört sie zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern in der Fotografie. So tragisch wie einige ihrer Bilder anmuten, so unbeständig verläuft auch ihr Leben. Nach dem Selbstmord der Schwester verlässt sie mit 14 Jahren ihr Elternhaus und erhält von da an in der Bostoner (wo sie an der School of the Museum of Fine Arts studiert) und später in der New Yorker Subkulturszene ein neues Zuhause – befreundet mit Drag Queens, Homosexuellen und Drogenabhängigen. Goldin lebt noch heute in New York. Seit den frühen 1980er Jahren ist die Künstlerin mehrfach nach Berlin gekommen, wo sie zwischen 1991 und 1994 mit einem DAAD-Stipendium auch dauerhaft gelebt hat. Ein Teil der ausgestellten Bilder stammt aus dieser Zeit. Bekannt wurde sie mit The Ballad of Sexual Dependency, einer aus etwa 700 Bildern bestehenden und mit Musik untermalten Diashow, die bis heute regelmäßig gezeigt und auch von der Künstlerin laufend verändert wird.

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Im stillen Kämmerlein: Die Künstlerin Louise Bourgeois

03.02.2011

Louise Bourgeois war eine der bedeutendsten Künstlerinnen unserer Zeit und lebte ihre Kunst viele Jahre nur privat – ein Appell an die Beharrlichkeit.

Wenn ein politisches Magazin wie EMMA einer Künstlerin einen detaillierten und sehr persönlichen Artikel widmet, hat das einen Grund. Der Anlass, die Französin zum Gegenstand einer inspirierenden und ermutigenden Geschichte über eine Frau in einer Männerdomäne zu machen, sind die Themen, mit denen sich die Künstlerin beschäftigt und die einen erheblichen Teil ihrer künstlerischen Ausdruckskraft ausmachen. In Bourgeois‘ künstlerischem Kosmos kreisen Mutterliebe, Rebellion gegen den Vater und ein Interesse an der Pathologie des Menschlichen um den leidenschaftlichen Wunsch, das Leben zu dokumentieren

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Saubermann und Schmuddelkünstler: Jeff Koons

03.02.2011

Der Amerikaner Koons gehört nicht nur zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern, sondern ist ebenso einer der Superstars der internationalen Kunstszene.

Der 1955 in Pennsylvania geborene Amerikaner studiert ab den frühen 1970er Jahren Kunst in Baltimore und Chicago und erhält 1976 einen Bachelor der Schönen Künste. Es zieht ihn in die Metropole New York, wo er mit Nebenwohnsitz in seiner Heimtstadt York (PA) auch heute noch lebt. Seine Werke sind in den bedeutendsten Sammlungen der Welt vertreten, darunter das MoMA (New York), die Tate Gallery (London), das Museum Ludwig (Köln) oder das Metropolitan Museum (Tokio).

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Mit Fotografie zur Erkenntnis: Wolfgang Tillmans

03.02.2011

Mit Porträts, Landschaftsbildern, Stillleben und seinen abstrakten Fotografien gehört Wolfgang Tillmans zu den wichtigsten Künstlern der Gegenwart.

Wolfgang Tillmans wird 1968 in Remscheid geboren und lebt sowie arbeitet in den späten 1980er Jahren in Hamburg. Dort feiert er schon kleinere Erfolge und es zieht ihn Anfang der 1990er Jahre nach Großbritannien, wo er zuerst am Bournemouth & Poole College of Art and Design studiert, anschließend ein paar Jahre in London lebt und arbeitet. Mitte der 1990er geht er für zwei Jahre nach New York, um sich dort inspirieren zu lassen und seine Kunst weiterzuentwickeln. 1995 kann er mit dem Ars Viva Prize und dem Kunstpreis der Böttcherstraße (Bremen) wichtige Erfolge verzeichnen. Er kehrt zurück nach Europa und lebt bis 2007 wieder in London. Nach einer Gastprofessor an der Hochschule für Bildende Künste (Hamburg) Ende der 1990er Jahre erhält er 2000 als erster deutscher Künstler und als erster Fotograf den renommierten Turner Prize der Tate Britain (London) und ist unterrichtet seit 2003 als Professor an der Frankfurter Städelschule. Seit vier Jahren lebt und arbeitet Tillmans in London und Berlin. Das Kunstmagazin Monopol platziert Tillmans im Jahr 2007 in den TOP10 der wichtigsten zeitgenössischen Künstler.

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(I) Was macht den Künstler zum Künstler? – Fünf Thesen

18.01.2011

Was Kunst ist oder was den Künstler zum Künstler macht, gehört zu den großen Fragen der Ästhetik. Philosophen von Kant über Hegel bis Adorno oder Heidegger haben umfangreiche Theorien vorgelegt. Aber auch jeder normale Galerien- oder Ausstellungsbesucher wird sich diese Fragen sicherlich schon einmal gestellt haben. Entweder, weil diese Person das Werk eines Künstlers nicht als Kunst empfand oder weil sie vom idealisierten Künstlerdasein fasziniert ist. Das Bild des Künstlers ist verklärt oder wird bisweilen sogar abgewertet. Wenn jemand von einem „Überlebenskünstler“ spricht, ist das durchaus anerkennend gemeint. Von der Ratio diktierte Erfolgsmenschen benutzen Begriffe wie „Künstlerpack“ mitunter abfällig. Zur Natur des Künstlers gehören Andersartigkeit, ein Sinn fürs Schöne, Aufrichtigkeit, die Beherrschung seines Handwerks sowie Konzentration.

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(II) Wie sie wurden, was sie sind – ein Blick auf die wichtigsten zeitgenössischen Künstler

19.01.2011

Der erste Serienteil stellt grundlegende Charakteristika der Kunst bzw. des Künstlers vor: Abweichung, Stilgefühl, Integrität, die Bedeutung des Handwerks sowie Konzentration. Die Merkmale ergeben sich aus den Gedanken von Dichtern, Philosophen und Künstlern. Der zweite Teil nimmt nun die 2007 vom Kunstmagazin MONOPOL bestimmten zehn wichtigsten zeitgenössischen Künstler etwas näher unter die Lupe. Worin besteht die Gemeinsamkeit dieser Kreativen und worin unterscheiden sie sich? Sagt ihre Herkunft, ihre Ausbildung oder die Art ihrer ersten und größten Erfolge etwas über ihr Künstlerdasein aus? Berichten die von ihnen bevorzugten Techniken oder die Botschaften ihrer Werke davon, was den Künstler zum Künstler macht? Die von MONOPOL gewählten wichtigsten Künstler der Gegenwart sind: (mehr …)

(III) Die teuersten Kunstwerke auf Auktionen

20.01.2011

Der erste und zweite Serienteil präsentieren die mit künstlerischer Schöpfung verknüpften Eigenschaften als auch die vom Kunstmagazin MONOPOL 2007 bestimmten zehn wichtigsten Künstler der Gegenwart. Der dritte Serienteil führt nun zurück in die Vergangenheit. Der zeitgenössische Kunstmarkt hat sich zu einer Marktkunst entwickelt. Sich ständig selbst überbietende Rekordpreise stehen im Zentrum der medialen Kunstberichterstattung. So werden jetzt diejenigen Künstler ein wenig näher betrachtet, deren Werke auf Auktionen die höchsten Gewinne eingefahren haben (Stand: Mai 2010). Alle zehn Bilder kommen bei Sotheby’s (mit Sitz in New York) oder Christie’s (mit Hauptquartier in London) unter den Hammer. Wir begegnen dem Spanier Pablo Picasso, dem Schweizer Alberto Giacometti, dem Österreicher Gustav Klimt, dem Iren Francis Bacon, dem Niederländer Vincent van Gogh, den Franzosen Claude Monet und Edgar Degas sowie dem Flamen Peter Paul Rubens und ihren Werken. (mehr …)

(IV) Ratschläge für Künstler: Haben Sie so wenig Sex wie möglich!

21.01.2011

Der erste Serienteil extrahiert aus Worten großer Schöpfer das künstlerische Wesen. Nun ist es aber leider so, dass diese Worte wohl überlegt und formuliert sind und wir davon ausgehen müssen, dass sie eher einer idealistischen Wunschvorstellung als der nackten Wahrheit genügen. Poetische Vorstellungen vom Künstler als „Zeiger des Universums“ oder dem „Priester des Ewigen“, der „den Blick auf die subjektiven Landschaften seiner Seele“ wendet, und dessen „Sinnlichkeit bis in die Fingerspitzen“ reicht, der „von seinem Werk besessen, dabei naiv und unbewußt seiner Schöpferkraft anheimgegeben“ ist, haben in der immer stärker von der Marktökonomie geprägten Kunst keinen Platz mehr. (mehr …)

„Kunst muss nur berühren“ und wird es immer tun

17.01.2011

Vor fast zweieinhalb tausend Jahren schwärmte Platon: „Wenn es etwas gibt, wofür es zu leben lohnt, dann ist es die Betrachtung des Schönen“. Und dieses Schöne entfaltet sich in voller Pracht nicht nur in der Natur, sondern auch in der Kunst, im Theater oder in der Musik. Doch spätestens seit dem frühen 20. Jahrhundert, der Zeit des Dada und des Surrealismus, tritt die Subversion auf den Plan und tritt gegen die Schönheit an. (mehr …)

Das Geheimnis der Farben: Mark Rothko

13.01.2011

Mit seinem Bild „White Center“ gehört Mark Rothko zu den zehn teuersten Künstlern der Welt. Was ist das Besondere an seinen Farbfeldern?

Mark Rothko wird 1903 im heutigen Lettland als Marcus Rothkowitz geboren und genießt eine strenge religiöse Erziehung in einer Talmud-Schule. Diese Religiosität wird auch später zum wesentlichen Bestandteil seiner Kunst. Die Familie, jüdischen Glaubens, emigriert nach den russischen Pogromen 1913 in die USA. Zuerst lebt die Familie in Portland (Oregon), später lässt sich Rothko in New York nieder. Vermutlich an einer manisch-depressiven Störung leidend, begeht der Künstler im Februar 1970 Selbstmord in seinem Atelier.

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Carsten Höller im Hamburger Bahnhof: SOMA

13.12.2010

Carsten Höller reüssiert mit einer sehr ungewöhnlichen Ausstellung im Hamburger Bahnhof (Berlin) und widmet sich dem mythischen Trank Soma.

Das Berliner Museum für Gegenwartskunst, der Hamburger Bahnhof, präsentiert seit Anfang November und noch bis zum 6. Februar 2011 ein ganz besonderes Kunsterlebnis. Das Museum ist für seinen Wunsch nach Intensität, Expressivität und der Möglichkeitsdarbietung zur Interaktion zwischen Werk und Rezipient bekannt. Die Institution schreibt sich selbst auf die Fahnen, das Bewusstsein seiner Gäste in neue Sphären heben und neue Zugänge zur Kunst schaffen zu wollen. Mit dieser einzigartigen Installation scheint der Hamburger Bahnhof mal wieder den richtigen Riecher gehabt zu haben. Allein im November kamen 30.000 Besucher.

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Der Mörder der Kunst: Joan Miró

13.12.2010

Joan Miró gehört neben Pablo Picasso zu den bedeutendsten spanischen Künstlern des 20. Jahrhunderts und befürwortet dennoch den Mord an der Malerei.

Pablo Picasso hat Joan Miró mit den Worten geadelt: „Nach mir bist du es, der neue Türen öffnet“. Und auch wenn Mirós Werk nicht ganz so ausschweifend ist wie das des zwölf Jahre älteren Picasso, zeigt es sich doch qualitativ wie quantitativ als wichtiger Meilenstein der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Miró ist einerseits ein ganzheitlicher Künstler, der – dem Dadaismus und Surrealismus verhaftet – Maler, Grafiker, Bildhauer, Keramiker und noch vieles mehr ist. Zusätzlich widmet er sich auch thematisch dem Ganzheitlichen und symbolisiert mit seinen Hauptmotiven wie Mond, Sternen, Vögeln, Augen und Frauen die Gestirne, den Kosmos, die Vogelperspektive auf die Welt sowie die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Das Credo seines Schaffens stellt sich in einem Zitat von ihm dar: „Eines geht ins andere über. Alles bildet eine Einheit. Es gibt keine Domäne, die verschieden ist von anderen. Alles ist miteinander verkettet“.

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Der Ruf der Wildnis: Das Leben des Paul Gauguin

06.12.2010

Gauguins Credo lautet: Jeder Maler muss sich aus sich selbst heraus entwickeln. Bis zu dieser Entfaltung ist es allerdings ein langer, beschwerlicher Weg.

Paul Gauguin erblickt 1848 als Sohn eines Journalisten und einer spanisch-peruanischen Mutter in Paris das Licht der zivilisierten Welt. Vom Vater wird er einen unbeugsamen, starrsinnigen und kompromisslosen Charakter erben, der Mutter verdankt er den nie versiegenden Drang nach einem Leben im Einklang mit der Natur.

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