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Kunst

Schönheit. Wahrheit. Emotion.

14.10.2013

Kunst als letzte Brücke in die Natur des Menschen

Kunst hat sich zu einem der finanziell vielversprechendsten kulturellen Subsysteme entwickelt. Kunst ist Kommerz und oberstes Distinktionsobjekt. Doch entspricht dies ihrem Wesen? Ein Plädoyer für den Erhalt von Schönheit, Wahrheit & Emotion.

Dem deutschen Sozialphilosophen Arnold Gehlen zufolge ist die (Bildende) Kunst eine archaische Form der Darstellung und zugleich eine kulturelle Tat von höchster Verdichtung. Mithilfe eines künstlerischen Ausdrucks überführt bereits der noch in Höhlen lebende Mensch einen Gedanken in die Kategorie des „Beisichbehaltens“ (Helmut Schelsky). Im Menschen existiert die als ganzheitlicher Komplex – intellektuell lediglich partiell – fassbare Welt nur als Idee, die mittels der Kunst zur Darstellung gelangt. Kunst ermöglicht den Blick in das innerste Selbst des Schaffenden. Gehlen weist (vor allem in seinem Werk „Urmensch und Spätkultur“ von 1956) der Darstellung einen Vorrang vor dem Begriff zu, denn die Darstellung überführt die Idee in einen dauerhaften Zustand. Ein Begriff von etwas spiegelt nur eine Meinung wider und kann ebenso schnell auch wieder verfliegen. Worte vergehen. Ein Kunstwerk bleibt. (mehr …)

Marina Abramović – Künstlerin der Gegenwart

19.12.2012

Die Regisseure Matthew Akers und Jeff Dupre haben mit ihrer Dokumentation „The Artist is Present“ im Jahr 2010 die serbische Performancekünstlerin Marina Abramović vor und während ihrer Retrospektive im Museum of Modern Art (New York) begleitet. Dieser Film widmet sich lediglich einem kleinen Ausschnitt des kreativen Schaffens der Künstlerin, eben jener Ausstellungsvorbereitung. Doch im selben Augenblick erschließt er einen Blick in den Kosmos einer faszinierenden Frau, die auf eine facettenreiche Weise gegenwärtig ist. Die Künstlerin beeindruckt mit außergewöhnlicher geistiger und körperlicher Präsenz, mit einer stark ausgeprägten Integrität, die sie im Hier und Jetzt verankert sowie mit performativer Kunst, die nur im Moment der Aufführung existiert. (mehr …)

Ai Weiwei: Never Sorry

16.07.2012

Eine Geschichte über die Macht der Masse und eine Politik der kleinen Schritte

In der tragischen Geschichte „Love Story“ (1970) heißt es an einer Stelle „sich lieben heißt, nie um Entschuldigung zu bitten“. Im wahren Leben ist das oft anders. Eine aufrichtige Entschuldigung in Liebe, Freundschaft oder Beruf zum richtigen Zeitpunkt ist die einzig wahre Entscheidung. Es ist der Entschluss, ein in bedrohliche Schräglage geratenes zwischenmenschliches Verhältnis wieder ins Lot zu bringen. Es ebnet den Weg zum Kompromiss. Es ist eine Respekt verdienende Leistung, ehrliches Bedauern für ein falsches Wort oder eine gedankenlose Tat auszudrücken. Für eine Sache jedoch muss sich niemand entschuldigen: Wenn einer, wie der chinesische Künstler und Aktivist Ai Weiwei, mit ganzer Überzeugung und Kraft für eine drängende Sache kämpft, die eine ganze Gesellschaft angeht. Und auch wenn er dann Dinge tut, die andere unabsichtlich verletzen oder mit denen er sich selbst in die Bredouille bringt, dann gilt: „Never Sorry“. (mehr …)

Frühes Leid – Triebkraft der Kunst?

20.07.2011

Eine unglückliche Kindheit kann den Fortgang eines ganzen Lebens negativ beeinflussen. Leid und Einsamkeit können aber auch zum Motor für die Kunst werden.

Die französische Künstlerin Louise Bourgeois hat die Trostlosigkeit der eigenen Kindheit mithilfe der Kunst be- und verarbeitet. Noch im hohen Alter ist sie dankbar über das „Privileg zu sublimieren“. Sie ist nicht die einzige Künstlerin, deren Leid, Einsamkeit und Traurigkeit der führen Jahre zu einem künstlerischen Motor wurde.

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Hans-Peter Feldmanns 100.000 Dollar-Wand im New Yorker Guggenheim

03.06.2011

In letzten Jahr hat der deutsche Konzeptkünstler Hans-Peter Feldmann den Hugo-Boss-Preis, der seit 1996 (der erste Preisträger war der Amerikaner Matthew Barney) zweijährlich vergeben wird, erhalten. An diese Auszeichnung, die mit 100.000 US-Dollar dotiert ist, ist eine Ausstellung im New Yorker Guggenheim gekoppelt. Das Preisgeld hat Feldmann als Installation an die Wände der Ausstellungshalle mit Reißzwecken heften lassen – Dollar- für Dollarnote. (mehr …)

Seelenberührer und Traumverführer: Der Symbolist Odilon Redon

08.04.2011

Der Franzose Odilon Redon ist ein Beispiel für die therapeutische Transformation durch Kunst – von den „Noirs“ zu gewaltigen Farbexplosionen.

Odilon Redon ist dem breiten Publikum wenig bekannt. In der Kunstgeschichte wird der Franzose als einer der bedeutendsten Vorläufer für Expressionismus und Surrealismus gehandelt. Zudem hat er Sigmund Freuds Traumdeutung künstlerisch vorweg genommen. 2011 ehrt das Pariser Grand Palais den Vorreiter und Solitär, den „Prinzen des Traumes“, mit einer großen Ausstellung.

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Eigensinn als Weg zur Kreativität

07.03.2011

Kreativität ist die wichtigste Ressource in der Wissenskultur unseres Jahrhunderts. Jeder Mensch ist ein Schöpfer. Aber: Wie kommt der Mensch zur Idee?

Vielschichtige Herausforderungen prägen das gegenwärtige Leben. Der Wandel hin zu einer Wissenskultur fordert ein hohes Maß an Innovationsfähigkeit. Im Beruf stehen die Zeichen auf Flexibilität und Mobilität. Die durch eine immer stärkere Verzahnung einzelner Bereiche hervorgerufene Komplexität bedarf eines Koordinationsvermögens. Dies verlangt wiederum Konzentration sowie die Fähigkeit zur Verdichtung. Die technische Revolution, allem voran die kontinuierliche Entwicklung des Web, erhöht die Arbeitsgeschwindigkeit beständig und verkürzt kontinuierlich die Lebenszeit von Produkten und Ideen.

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Wie Kunst Mode berührt und Mode zur Kunst wird

07.03.2011

Modeikone und Style-Expertin Anna dello Russo sammelt Kleider wie andere Leute Kunst. Hier stellt sich die Frage: Was haben Mode und Kunst als Kulturphänomene gemeinsam?

Ein bestimmtes Kleidungsstück ist das Markenzeichen einiger Künstler und Kreativer. Pablo Picasso trug mit Vorliebe zweifarbige Ringelshirts, der Maler und Regisseur Julian Schnabel tritt selbst in der Öffentlichkeit gern im Pyjama, bisweilen sogar im Bademantel, auf. Joseph Beuys würden viele ohne Hut vermutlich nicht wiedererkennen und der britische Designer Galliano geht selten ohne Piratenkopftuch aus dem Haus. Diese Künstler drücken sich mit ihrer Kunst aus und kommunizieren auch über ihre Kleidung. Sie stellen somit einen Teil ihrer Persönlichkeit nonverbal in den Vordergrund.

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Die Meisterin der Assemblage: Isa Genzken

22.02.2011

„Keep mixing things up“ ist das Motto von Isa Genzken, deren Installationen die Gegenwart wie kaum ein anderes zeitgenössisches Werk widerspiegeln.

Isa Genzken studiert im Nachhall der Studentenrevolutionen in Hamburg Malerei sowie Fotografie und Grafik in Berlin und Düsseldorf. Über die Düsseldorfer Kunstakademie kommt sie mit Joseph Beuys, Bruce Nauman und Wolfgang Tillmans in Kontakt. Auf die Wahl der Deutschen zur wichtigsten Künstlerin der Gegenwart im Jahr 2007 regiert die Presse (der SPIEGEL) mit der ironischen Überschrift „Waaas, diiie als Nummer eins!?“. Verständlich: Isa Genzken ist dem breiten Publikum kaum bekannt. Aber die Auszeichnung ist der Schlusspunkt eines äußerst erfolgreichen Jahres. Nicolas Schafhausen, Kurator des deutschen Pavillons der Biennale in Venedig 2007 erzählt in einem Interview, dass „er nicht lange habe überlegen müssen“, wem er die Aufgabe, den Pavillon zu bespielen, übertragen möchte: der „großartigen Bildhauerin“, die, wie der SPIEGEL schreibt „ein sich immer wieder selbst erneuerndes bildhauerisches Œuvre entwickelt“ hat und die „gnadenlos modernes Kopfkino“ betreibt.

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Durch Abdecken aufdecken: der Konzeptkünstler John Baldessari

17.02.2011

John Baldessari, der in diesem Juni 80 Jahre alt wird, gehört nicht nur zu den wichtigsten Künstlern der Gegenwart, er ist auch der Intellektuelle unter ihnen.

1931 in Kalifornien geboren, ist John Baldessari Teil der älteren Generation derjenigen, die 2007 von MONOPOL zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern gewählt wurden. Der Amerikaner ist der Sonne Kaliforniens bis auf kleine Abstecher treu geblieben. Vielleicht ist das der Grund für die plakative, grelle Farbgebung seines Spätwerks. Die Basis seines fundierten kunsttheoretischen Wissens erhält er in den Fünfzigern an verschiedenen Universitäten der Westküste. Zusätzlich wird ihm dreimal die Doktorwürde zuerkannt. Seine Fähigkeit, die Funktion und Ausdruckskraft der Kunst auf ein Minimum herunter zu brechen, wurzelt in dieser umfassenden Ausbildung. Weniger ist mehr. Baldessari hat zudem als Professor gelehrt. Diese Aufgabe setzt er in Analogie zur Kunst selbst. Als Lehrer kommuniziert er mit den Studierenden wie ein Bild mit dem Betrachter und entzündet ein Licht der Erkenntnis. Baldessari ist vielfach geehrt wurden. Allein 2009 erhält er den Goldenen Löwen der Biennale Venedig, den Preis „Künstler des Jahres“ der American Friends of the Tel Aviv Museum of Art sowie eine Ehrung während der New Museum Gala des New Museum of Contemporary Art (New York). Zudem ist er Autor von fast zwanzig Büchern, in erster Linie zum Thema Kunst.

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Das Geheimnis der Stille: der schottische Künstler Peter Doig

10.02.2011

Peter Doig gehört mit seinen Ölgemälden zu den wichtigsten europäischen Künstlern der Gegenwart. Was ist das Geheimnis der rätselhaften Aura seiner Bilder?

Der 1959 in Edinburgh geborene Maler Peter Doig gehört zur jüngeren Generation der vom Kunstmagazin MONOPOL 2007 gewählten wichtigsten zeitgenössischen Künstler. Mit seinem Bild „White Canoe“ (1990/91), einem etwa zwei auf zweieinhalb Meter großen Ölgemälde, das bei Sotheby’s für 5,7 Mio. britische Pfund versteigert wurde, wird der der Kunstöffentlichkeit zwar bekannte, aber wenig beachtete Schotte 2007 über Nacht zum teuersten europäischen, noch lebenden Künstler.

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Robert Mapplethorpe: Retrospektive im C/O Berlin

08.02.2011

Das C/O Berlin zeigt 187 Bilder aus dem Werk des amerikanischen Künstlers, dessen Fotos sich gleichermaßen durch Perfektion wie Radikalität auszeichnen.

Robert Mapplethorpe wird 1946 in Floral Park (NY) geboren und gehört zu den wichtigsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Nach seinem Kunststudium am Pratt Institute of Art Mitte bis Ende der 1960er Jahre ist die Frühphase seines Künstlerdaseins hauptsächlich durch zwei Dinge geprägt. Zum einen ist das die einzigartige Freundschaft mit der heute nicht minder berühmten Musikerin und Lyrikerin Patti Smith. Die Verbindung entsteht aus einer intensiven und unschuldigen Liebesbeziehung in jungen Jahren und ruht auf einer tiefen Seelenverwandtschaft zwischen den beiden. Zweitens spielt der steinige, von ständigem Geldmangel geprägte Annäherungsprozess an die Fotografie über das Sammeln und Collagieren von Fotos aus Zeitschriften und Büchern eine Rolle. Mapplethorpes’ Blick fürs Detail sowie sein enorm ausgeprägtes ästhetisches Empfinden und Darstellen mögen als Gegenentwurf aus dieser Zeit resultieren, in der er und Patti von Schulden geplagt in heruntergekommenen Wohnungen hausten und sich in einem Milieu bewegten, deren Bewohner den Sex-Drugs-Rock’n’Roll-Mythos ausschweifend zelebrierten. Robert und Patti sind Künstler geworden, weil sie sich kontinuierlich und beharrlich erprobt, wild experimentiert und sich gegenseitig inspiriert haben – stets im festen Glauben daran, eines Tages berühmt zu werden. Während Patti Smith noch heute Erfolge feiert, stirbt Robert Mapplethorpe 1989 an den Folgen einer HIV-Infizierung in Boston.

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Nan Goldin: „Berlin Work“ in der Berlinischen Galerie

08.02.2011

Themen der Amerikanerin sind Sex, Drogen und die Vergänglichkeit des Lebens. Fotografien aus der Zeit von 1984 und 2009 sind zurzeit in Berlin zu sehen.

Die Fotografin Nan Goldin wird 1953 in der Hauptstadt der USA geboren. Spätestens seitdem sie 1997 den Hasselblad Photography Award, eine der bedeutendsten Auszeichnungen in der Welt der Fotografie, gewonnen hat, gehört sie zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern in der Fotografie. So tragisch wie einige ihrer Bilder anmuten, so unbeständig verläuft auch ihr Leben. Nach dem Selbstmord der Schwester verlässt sie mit 14 Jahren ihr Elternhaus und erhält von da an in der Bostoner (wo sie an der School of the Museum of Fine Arts studiert) und später in der New Yorker Subkulturszene ein neues Zuhause – befreundet mit Drag Queens, Homosexuellen und Drogenabhängigen. Goldin lebt noch heute in New York. Seit den frühen 1980er Jahren ist die Künstlerin mehrfach nach Berlin gekommen, wo sie zwischen 1991 und 1994 mit einem DAAD-Stipendium auch dauerhaft gelebt hat. Ein Teil der ausgestellten Bilder stammt aus dieser Zeit. Bekannt wurde sie mit The Ballad of Sexual Dependency, einer aus etwa 700 Bildern bestehenden und mit Musik untermalten Diashow, die bis heute regelmäßig gezeigt und auch von der Künstlerin laufend verändert wird.

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Im stillen Kämmerlein: Die Künstlerin Louise Bourgeois

03.02.2011

Louise Bourgeois war eine der bedeutendsten Künstlerinnen unserer Zeit und lebte ihre Kunst viele Jahre nur privat – ein Appell an die Beharrlichkeit.

Wenn ein politisches Magazin wie EMMA einer Künstlerin einen detaillierten und sehr persönlichen Artikel widmet, hat das einen Grund. Der Anlass, die Französin zum Gegenstand einer inspirierenden und ermutigenden Geschichte über eine Frau in einer Männerdomäne zu machen, sind die Themen, mit denen sich die Künstlerin beschäftigt und die einen erheblichen Teil ihrer künstlerischen Ausdruckskraft ausmachen. In Bourgeois‘ künstlerischem Kosmos kreisen Mutterliebe, Rebellion gegen den Vater und ein Interesse an der Pathologie des Menschlichen um den leidenschaftlichen Wunsch, das Leben zu dokumentieren

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Saubermann und Schmuddelkünstler: Jeff Koons

03.02.2011

Der Amerikaner Koons gehört nicht nur zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern, sondern ist ebenso einer der Superstars der internationalen Kunstszene.

Der 1955 in Pennsylvania geborene Amerikaner studiert ab den frühen 1970er Jahren Kunst in Baltimore und Chicago und erhält 1976 einen Bachelor der Schönen Künste. Es zieht ihn in die Metropole New York, wo er mit Nebenwohnsitz in seiner Heimtstadt York (PA) auch heute noch lebt. Seine Werke sind in den bedeutendsten Sammlungen der Welt vertreten, darunter das MoMA (New York), die Tate Gallery (London), das Museum Ludwig (Köln) oder das Metropolitan Museum (Tokio).

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